Die zwischen 1616 und 1626 entstandene Rapraesentatio harmonica conceptionis et nativitatis S. Joannis Baptistae (Musikalische Darstellung der Empfängnis und Geburt des heiligen Johannes des Täufers) von Daniel Bollius (ca. 1590-ca. 1642) gilt als das erste Oratorium eines deutschen Komponisten. Das erste Werk nördlich der Alpen also, das die Mittel der damals neuen italienischen Oper auf ein geistliches Thema anwandte. Bollius Johannes-Oratorium ist ein klanglich und satztechnisch abwechslungsreiches und reizvolles Werk, intensiv im Ausdruck und hörbar orientiert am damals noch neuen italienischen Opernstil.