Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 14. April 2011
- Hersteller: Decca / Universal Music,
- EAN: 0028947826842
- Artikelnr.: 32989659
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
CD | |||
1 | Poema autunnale for violin & orchestra | 00:14:24 | |
2 | Fantasy Opus 24 | 00:24:48 | |
3 | Poème, Op.25 | 00:16:05 | |
4 | The Lark Ascending | 00:14:28 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2011Die Geige singt
Wilhelm Backhaus meinte einst: Liszts "Campanella"-Etüde solle man als Pianist stets parat haben, als technische Reserve wie als Lustobjekt virtuosen Gelingens. Deutschem Musikidealismus widerstrebte solch sinnlicher Anspruch: Die hehren Klassiker (Bach, Beethoven, Brahms) gingen vor. Das mag sich verschoben haben. Gleichwohl sind die Konzertprogramme auf Homogenität ausgerichtet, der "Einschüchterung durch Klassizität" (Brecht) ist viel Repertoire zum Opfer gefallen, und so trauert man heute manch buntscheckigem Abend nach. Im Bereich Violine denken entsprechend die Violin-Versessenen mit Wehmut an die technisch-tonlichen Zaubereien von Jascha Heifetz. Das Spiel Julia Fischers, die auf ihrem neuen Album ein buntes Programm präsentiert, strahlt dagegen in ihrer Frische auch Modernität aus: Salon-Plüsch wird wohl niemand damit assoziieren.
Umso mehr kann sie es sich leisten, von den ausgetretenen Wegen abzuweichen und Stücke zu spielen, die von geigerischer Brillanz, Eleganz und klangsinnlich träumerischer Entrückung leben, kompositorisch überdies weit substanzieller sind, als es das Genre vermuten lässt: perfekt für die Geige geschrieben, alles andere als nur Virtuosenfutter. "Poème" ist der Titel der CD mit Werken von Ottorino Respighi, Josef Suks, Ernest Chausson und Ralph Vaughan Williams (Decca 478 2684/ Universal). Fischer vereint Traumgespinst und Anti-Sentiment, vermeidet Portamenti und Über-Vibrato, spielt "auf Linie", hochkonzentriert klangsinnlich, mit dennoch unverdicktem Ton. Und der (kürzlich überraschend verstorbene) Yakov Kreizberg begleitet mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo wunderbar sublim.
G.R.K.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wilhelm Backhaus meinte einst: Liszts "Campanella"-Etüde solle man als Pianist stets parat haben, als technische Reserve wie als Lustobjekt virtuosen Gelingens. Deutschem Musikidealismus widerstrebte solch sinnlicher Anspruch: Die hehren Klassiker (Bach, Beethoven, Brahms) gingen vor. Das mag sich verschoben haben. Gleichwohl sind die Konzertprogramme auf Homogenität ausgerichtet, der "Einschüchterung durch Klassizität" (Brecht) ist viel Repertoire zum Opfer gefallen, und so trauert man heute manch buntscheckigem Abend nach. Im Bereich Violine denken entsprechend die Violin-Versessenen mit Wehmut an die technisch-tonlichen Zaubereien von Jascha Heifetz. Das Spiel Julia Fischers, die auf ihrem neuen Album ein buntes Programm präsentiert, strahlt dagegen in ihrer Frische auch Modernität aus: Salon-Plüsch wird wohl niemand damit assoziieren.
Umso mehr kann sie es sich leisten, von den ausgetretenen Wegen abzuweichen und Stücke zu spielen, die von geigerischer Brillanz, Eleganz und klangsinnlich träumerischer Entrückung leben, kompositorisch überdies weit substanzieller sind, als es das Genre vermuten lässt: perfekt für die Geige geschrieben, alles andere als nur Virtuosenfutter. "Poème" ist der Titel der CD mit Werken von Ottorino Respighi, Josef Suks, Ernest Chausson und Ralph Vaughan Williams (Decca 478 2684/ Universal). Fischer vereint Traumgespinst und Anti-Sentiment, vermeidet Portamenti und Über-Vibrato, spielt "auf Linie", hochkonzentriert klangsinnlich, mit dennoch unverdicktem Ton. Und der (kürzlich überraschend verstorbene) Yakov Kreizberg begleitet mit dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo wunderbar sublim.
G.R.K.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main