Die Revolution ist immer noch tanzbar. Interessierten und informierten Musikfreunden ist die Band schon lange ein Begriff. Es ist nicht zu hoch gestochen, das bereits 1995 gegründete Quartett als kreative Keimzelle diverser späterer Chart-Stürmer zu bezeichnen. Und einen Platz neben den Folgebands ihrer ehemaligen Mitstreiter - es sei hier nur Kettcar erwähnt - hätten sie wohl auch verdient. Doch warf ihnen das Schicksal massenhaft Knüppel in den Weg. Sobald die Karre rollte, steckte sie auch schon wieder fest. Ständige Umbesetzungen, vergriffene oder nirgends erhältliche Tonträger sowie unausgeschlafene Plattenfirmen standen dem steten Aufstieg im Wege. Rantanplan sind keine der typisch anklagenden Studenten-Combos. Die Jungs kommen Gott sei Dank, um es mit ihren eigenen Worten zu sagen, "aus der Raucherecke der Hamburger Schule." Was den geneigten Hörer auf "Junger Mann zum Mitreisen gesucht" erwartet, ist nicht neu. Glücklicherweise besinnen sich Rantanplan auf das, was sie am besten können. Ska Punk mit allerhöchstem Unterhaltungswert, durchweg abwechslungsreich und immer tanzbar. Schon der Opener "Susi's Mutti", eine beinharte Punk-Nummer, bringt genau das rüber, was bei Rantanplan live abgeht: knallhart nach vorne und immer auf den Punkt, ohne dabei den Spaß aus den Augen zu verlieren. Dieser beachtlichen Gesamtleistung zollen viele "Hamburger Größen" durch ihr Mitwirken Respekt, u.a. Nils Koppruch von Fink und UhBabyUh-Frontfrau Catharina Boutari. Die Revolution ist immer noch tanzbar. (Martina Weith)