Die Geschichte zum Titel von Helge Liens offiziellem Solo-Debüt ¿Kattenslager¿ ist so eigenwillig wie die darauf enthaltene Musik. Während er einer dänischen Jazz-Platte aus den 60ern lauschte, hörte der Norweger Lien das faszinierende Wort ¿Kattenslager¿ heraus. In Wahrheit sang die Sängerin ¿Plattenslager¿ (¿Schlagerplatte¿), doch passte der selbstgeschaffene Begriff geradezu perfekt zu den subtilen, geheimnisvollen und immer wieder auch verstörenden Klaviertönen des Albums. Lyrisch-impressionistisch, wie bei seinen Trio-Aufnahmen, klingt Helge Lien immer noch, wenngleich er jetzt seinen improvisierten Lautmalereien kein vorher konstruiertes Melodiegerüst unterlegt, sondern alles dem freien Fluss seines Spiels überlässt ¿ absolut frei, unmittelbar, direkt und unberechenbar. Ein abenteuerliches Album für Entdecker und Genießer.