Dass Lars Vogt einer der wichtigsten Pianisten seiner Generation ist, steht inzwischen vollkommen außer Frage. Er gehört zu den aktuell tonangebenden Künstlern in Deutschland und Europa, er ist auch als Klavierpädagoge sehr einflussreich und erfolgreich, er leitet mit dem Festival "Spannungen" sein eigenes Musikfestival, und (das hat sich in Deutschland aber vielleicht noch nicht so herumgesprochen) er ist auch als Dirigent sehr aktiv, ist sogar aktueller Chefdirigent der renommierten Royal Northern Sinfonia in Großbritannien. Mit seinem neuen Zyklus sämtlicher Beethoven-Klavierkonzerte verbindet Lars Vogt seine mit Leidenschaft aufgebauten Karrieren als Dirigent und Pianist in einem der aufregendsten Beethoven-Projekte der vergangenen Jahre. Aufregend ist dieses Projekt aber nicht etwa wegen irgendwelcher neuer Extremrekorde in den Bereichen Tempi oder Dynamik, wie man es heutzutage bei diesem Repertoire häufig hört. Aufregend ist dieses Projekt, weil es wirklich bemerkenswert gut konzipiert, wohl durchdacht, musikalisch phrasiert, poetisch gespielt, kurz gesagt: weil es der Musik Beethovens angemessen ist und das Werk des Komponisten nicht gedankenlos umkrempelt, sondern mit Ehrerbietung würdigt.