Francisco de Zurbarán (1598-1664) gehört mit seinem kräftig-naturalistischen Stil und seinen an Caravaggio erinnernden Hell-Dunkel-Wirkungen zu den herausragenden Meistern der spanischen Malerei im 17. Jahrhundert. Für sein dem Künstler gewidmeten Programm hat Paul van Nevel sowohl geistliche als auch weltliche Musik zusammengestellt, der de Zurbarán im Laufe seiner Karriere in Sevilla und Madrid begegnet sein muss und die mit der mystizistischen Thematik seiner Bilder korrespondiert. Die Musik der Zeit de Zurbajans ist geprägt von der Gegenreformation, die der Rationalität des Protestantismus unter anderem auch mit verstärkter Emotionalität und Mystizismus entgegenzutreten versuchte. Es entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie, dass gerade diese Strategie dem Weltliche Tür und Tor öffnete und sich von Italien ausgehend mehr und mehr weltliche Musikelemente (unter anderem muttersprachliche Texte, volkstümliche Melodien und monodische Schreibweise) in der geistlichen Musik etablierten. Wie häufig bei den Produktionen von Van Nevel wurde dabei auch auf bislang unveröffentlichte Musik zurückgegriffen. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Panorama der spanischen Musik in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts vor dem Hintergrund einer faszinierenden Künstlerpersönlichkeit.