Lateinamerikas Musik verbindet man natürlich zuallererst mit überschwänglicher Laune und hitzigen Rhythmen. Doch der Kontinent bietet selbstverständlich auch eine ruhige Klangwelt, die sich von jeher in nachdenklichem, seelenvollem Songwriting äußert oder auch in den Canciones de cuna - den Wiegenliedern, die von den Anden bis zum Atlantik, von Feuerland bis Mexiko eine besonders reiche Tradition haben. Das Label Putumayo hat sie im siebten Kapitel der "Dreamland"-Reihe gesammelt: Silvia Schujer und Julieta Szewach aus Argentinien erzählen von einem kleinen Hasen im Wolkenland, ihr Landsmann Luis Salinas wiegt mit einem Walzer in den Schlaf. Zu Gitarrenklängen auf der mexikanischen Pichirila singt Maruca von einem neugierigen Mond, die Kolumbianerin Marta Gómez haucht den Klassiker "Cielito Lindo". Die Brasilianer sind mit zarter Bossa von Márcio Faraco, dem ökologisch bewussten Hélio Ziskind und dem Lied über die schöne Gärtnerin von Reginaldo Frazatto vertreten. Die alten Helden Los Incas schließlich lassen ein versonnenes Echo durch die Anden schweifen.