Attention - hier kommt der Nachwuchs! Eine neue Generation von Künstlern macht sich auf, die Pop-Szene Frankreichs aufzumischen. Respektlos, voller musikalischer Ideen und ungeheuer talentiert. Die Compilation "Le Pop 9" trägt nicht umsonst den Untertitel "au début". Darauf enthalten sind 16 brandaktuelle Künstler aus Frankreich, allesamt Namen, die noch nie auf einer Le Pop aufgetaucht sind. Künstler, die zum Teil noch auf ihr Debüt-Album warten, aber trotzdem schon für Furore in ihrer Heimat sorgen. "Le Pop 9: au début" bläst frischen Wind aus dem Nachbarland herüber. Ein zeitgemäßer Sound prägt die aktuelle Szene und sorgt dafür, dass man kreativen Chanson-Pop in allen Facetten noch einmal ganz neu entdecken kann.
Die Chanson-Tradition ist eine ungebrochene, und ein Experte kann mühelos eine fortlaufende Reihe von Piaf bis zur hier vorgestellten Pomme herstellen. Wenn man die Szene aber langfristig begleitet, so wie das die Sampler der "Le Pop"-Reihe tun, erkennt man, wie neueKlangfarben und Einflüsse das Chanson mit der Zeit prägen und verändern. Die erste Le Pop-Compilation hat 2002 mit der Vorgängergeneration begonnen. Damals wurde das Genre entrümpelt, Cocktail-Pop, Minimalismus und Indie ersetzten Akkordeonklänge und Yéyé-Beat. Die Generation 2018 setzt dies fort, lässt aber noch viel stärker elektronische Sounds und Produktionsweisen einfließen, die aus dem Hip Hop und R&B kommen.
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Und dafür gibt es viele Indizien: Die beiden Köpfe hinter Polo & Pan sind DJs, die Sängerin von Hollydays ist Rihanna-Fan, ihr Kompagnon steht auf Amon Tobin und Aphex Twin. Wer die Überfliegerin Angèle auf der Bühne sieht, der wird sich nur so lange über deren Moves wundern, bis er weiß, dass ihr Bruder der berühmte belgische Rapper Roméo Elvis ist. Und so geht es weiter: Ezéchiel Pailhès ist schon mit dem elektronischen Duo Nôze in Erscheinung getreten, Georges Moustaki-Preisträgerin Laurie Darmon driftet vom Chanson in den Sprechgesang ab und steht mit einem Human-Beatbox-Performer auf der Bühne. Die schon zweimal beim Victoire de la musique ausgezeichnete Band La Femme präsentiert ihren frankophonen Indiepop mit vier Keyboards auf der Bühne. Von Gitarrennostalgie weit und breit keine Spur. Und bei "Poésies" von Chaton wird die Stimme durch Autotune-Effekte verfremdet, so dass sein Song wie eine raffinierte Reminiszenz an modernen Dancehall daherkommt.
Die coole Selbstverständlichkeit von Flavien Berger, vielleicht die zentrale Figur der neuen Szene, lässt viele Bands, die mit mäßigem Englisch auf internationalen Erfolg schielen, wie Möchtegern-Hipster aussehen. Der Ideenreichtum Ali Danels, der ein Gedicht des Surrealisten Paul Elouard mit Afro-Beat hinterlegt, wirkt wie eine zeitgemäße Aneignung des Prinzips von Serge Gainsbourgs "Percussions", ohne auch nur ein bisschen rückwärtsgewandt zu klingen.
Das Besondere: im Kern bleibt diese Musik immer Chanson. Die Sprache definiert das Genre, die Stimmen stehen im Zentrum der Produktionen und die Melodie bleibt das tragende Gerüst der Songstrukturen. Und so ist "Le Pop 9: au debut" ein erneuter Beweis für die Lebendigkeit eines Genres, das sich musikalisch und auch inmitten veränderter Rahmenbedingungen immer wieder erneuern und damit höchst faszinierend bleiben kann. Wer nur ein wenig frankophil ist, der kommt an dieser Compilation nicht vorbei. Ein Album, das von der offenenen und eleganten Ästhetik dieser Generation geprägt ist und deswegen eine unvergleichliche Atmosphäre ausstrahlt.
Die Chanson-Tradition ist eine ungebrochene, und ein Experte kann mühelos eine fortlaufende Reihe von Piaf bis zur hier vorgestellten Pomme herstellen. Wenn man die Szene aber langfristig begleitet, so wie das die Sampler der "Le Pop"-Reihe tun, erkennt man, wie neueKlangfarben und Einflüsse das Chanson mit der Zeit prägen und verändern. Die erste Le Pop-Compilation hat 2002 mit der Vorgängergeneration begonnen. Damals wurde das Genre entrümpelt, Cocktail-Pop, Minimalismus und Indie ersetzten Akkordeonklänge und Yéyé-Beat. Die Generation 2018 setzt dies fort, lässt aber noch viel stärker elektronische Sounds und Produktionsweisen einfließen, die aus dem Hip Hop und R&B kommen.
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Und dafür gibt es viele Indizien: Die beiden Köpfe hinter Polo & Pan sind DJs, die Sängerin von Hollydays ist Rihanna-Fan, ihr Kompagnon steht auf Amon Tobin und Aphex Twin. Wer die Überfliegerin Angèle auf der Bühne sieht, der wird sich nur so lange über deren Moves wundern, bis er weiß, dass ihr Bruder der berühmte belgische Rapper Roméo Elvis ist. Und so geht es weiter: Ezéchiel Pailhès ist schon mit dem elektronischen Duo Nôze in Erscheinung getreten, Georges Moustaki-Preisträgerin Laurie Darmon driftet vom Chanson in den Sprechgesang ab und steht mit einem Human-Beatbox-Performer auf der Bühne. Die schon zweimal beim Victoire de la musique ausgezeichnete Band La Femme präsentiert ihren frankophonen Indiepop mit vier Keyboards auf der Bühne. Von Gitarrennostalgie weit und breit keine Spur. Und bei "Poésies" von Chaton wird die Stimme durch Autotune-Effekte verfremdet, so dass sein Song wie eine raffinierte Reminiszenz an modernen Dancehall daherkommt.
Die coole Selbstverständlichkeit von Flavien Berger, vielleicht die zentrale Figur der neuen Szene, lässt viele Bands, die mit mäßigem Englisch auf internationalen Erfolg schielen, wie Möchtegern-Hipster aussehen. Der Ideenreichtum Ali Danels, der ein Gedicht des Surrealisten Paul Elouard mit Afro-Beat hinterlegt, wirkt wie eine zeitgemäße Aneignung des Prinzips von Serge Gainsbourgs "Percussions", ohne auch nur ein bisschen rückwärtsgewandt zu klingen.
Das Besondere: im Kern bleibt diese Musik immer Chanson. Die Sprache definiert das Genre, die Stimmen stehen im Zentrum der Produktionen und die Melodie bleibt das tragende Gerüst der Songstrukturen. Und so ist "Le Pop 9: au debut" ein erneuter Beweis für die Lebendigkeit eines Genres, das sich musikalisch und auch inmitten veränderter Rahmenbedingungen immer wieder erneuern und damit höchst faszinierend bleiben kann. Wer nur ein wenig frankophil ist, der kommt an dieser Compilation nicht vorbei. Ein Album, das von der offenenen und eleganten Ästhetik dieser Generation geprägt ist und deswegen eine unvergleichliche Atmosphäre ausstrahlt.
CD | |||
1 | Les insatisfaits | 00:02:19 | |
2 | Je veux tes yeux | 00:03:25 | |
3 | Canopée | 00:04:35 | |
4 | Automne | 00:03:11 | |
5 | De là-haut | 00:02:41 | |
6 | Sur une chanson en français | 00:05:15 | |
7 | Rupture | 00:02:29 | |
8 | Éternel été | 00:03:26 | |
9 | A peine défigurée | 00:03:10 | |
10 | Où va le monde | 00:05:35 | |
11 | Paradis | 00:03:40 | |
12 | Poisson volant | 00:03:29 | |
13 | La fête noire | 00:06:04 | |
14 | Nina | 00:03:04 | |
15 | La mer du Nord | 00:02:58 | |
16 | Poésies | 00:04:39 |