Erinnerungsstücke des großen Berliner Kunstsammlers und - mäzens Heinz Berggruen, seine Geschichten und Betrachtungen über ungewöhnliche Menschen, vertraute Orte, befreundete Künstler, über moderne Kunst und altmodische Dinge, von ihm selbst unübertrefflich zu Gehör gebracht. »Wenn Kunsthändler und Mäzen Heinz Berggruen Begegnungen mit Künstlern und Käufern aus der Schublade zieht, bleibt kein Auge trocken, kein Mundwinkel starr.« Focus
CD | |||
1 | Vom Bäckerjungen Und Herrn Schaften | 00:11:45 | |
2 | Die Leuchte | 00:05:14 | |
3 | >>Schreibste Mir...<< | 00:05:37 | |
4 | Mein Onkel Sally | 00:06:24 | |
5 | Lecker | 00:06:24 | |
6 | >>Non<< | 00:03:10 | |
7 | Wo Liegt Krotoschin? | 00:07:07 | |
8 | Uhrzeit | 00:04:13 | |
9 | Traumland | 00:04:11 | |
10 | >>Hapy Birthday<< | 00:06:43 | |
11 | Ehrenbüger | 00:03:28 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.2008Amsel und Pinsel
Er bleibt ein unvergleichlicher Kunstsammler, und er war noch so vieles mehr als eine eminente Persönlichkeit im Kunsthandel des zwanzigsten Jahrhunderts. Heinz Berggruen (1914 bis 2007) ist obendrein der liebenswürdige und scharfsichtige, der elegant mit Worten gewandte und gerade deshalb entwaffnende Beobachter dieses ganzen Betriebs und seiner Mitspieler. Als er 1996, sechzig Jahre nach der Emigration, in seine Vaterstadt Berlin zurückgekehrt war, verkaufte er der Stiftung Preußischer Kulturbesitz - eine Geste der Versöhnung - zu einem weit unter dem geschätzten Wert liegenden Preis einen bedeutenden Teil seiner Schätze von Picasso und Matisse, Cézanne, Giacometti oder Klee. Sie sind seither gegenüber vom Schloss Charlottenburg im Museum Berggruen zu besichtigen. Und er, der als Journalist sein bewegtes Leben begonnen hatte, kehrte zu seinen Wurzeln zurück und schrieb zauberhafte kleine Prosastücke, von denen die meisten zuerst im Feuilleton dieser Zeitung erschienen, dann in drei rotleinenen, inzwischen vergriffenen "Salto"-Bändchen bei Wagenbach. Nun gibt es für alle, die Heinz Berggruens Betrachtungen und Beobachtungen, seine charmanten Abrechnungen und diskreten Bekenntnisse noch nicht kennen (oder nochmals lesen wollen), ein viertes dieser zierlichen Bücher. Unter dem Titel "Die Kunst und das Leben" ist dort nachzulesen, was es zum Beispiel mit Picassos kleiner Amsel-Skulptur auf sich hat oder mit der großen Trauer der Dora Maar; welchen echten "Luxus" sich Alain de Rothschild erlaubte oder wie die "Schelte von Matisse" aussah - zweiundvierzig geschliffene Kabinettstückchen, menschlich und klug, witzig und weise. (Heinz Berggruen: "Die Kunst und das Leben". Erinnerungen, Porträts, Schnurren. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2008. 139 S., geb., 15,90 [Euro].) rmg
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Er bleibt ein unvergleichlicher Kunstsammler, und er war noch so vieles mehr als eine eminente Persönlichkeit im Kunsthandel des zwanzigsten Jahrhunderts. Heinz Berggruen (1914 bis 2007) ist obendrein der liebenswürdige und scharfsichtige, der elegant mit Worten gewandte und gerade deshalb entwaffnende Beobachter dieses ganzen Betriebs und seiner Mitspieler. Als er 1996, sechzig Jahre nach der Emigration, in seine Vaterstadt Berlin zurückgekehrt war, verkaufte er der Stiftung Preußischer Kulturbesitz - eine Geste der Versöhnung - zu einem weit unter dem geschätzten Wert liegenden Preis einen bedeutenden Teil seiner Schätze von Picasso und Matisse, Cézanne, Giacometti oder Klee. Sie sind seither gegenüber vom Schloss Charlottenburg im Museum Berggruen zu besichtigen. Und er, der als Journalist sein bewegtes Leben begonnen hatte, kehrte zu seinen Wurzeln zurück und schrieb zauberhafte kleine Prosastücke, von denen die meisten zuerst im Feuilleton dieser Zeitung erschienen, dann in drei rotleinenen, inzwischen vergriffenen "Salto"-Bändchen bei Wagenbach. Nun gibt es für alle, die Heinz Berggruens Betrachtungen und Beobachtungen, seine charmanten Abrechnungen und diskreten Bekenntnisse noch nicht kennen (oder nochmals lesen wollen), ein viertes dieser zierlichen Bücher. Unter dem Titel "Die Kunst und das Leben" ist dort nachzulesen, was es zum Beispiel mit Picassos kleiner Amsel-Skulptur auf sich hat oder mit der großen Trauer der Dora Maar; welchen echten "Luxus" sich Alain de Rothschild erlaubte oder wie die "Schelte von Matisse" aussah - zweiundvierzig geschliffene Kabinettstückchen, menschlich und klug, witzig und weise. (Heinz Berggruen: "Die Kunst und das Leben". Erinnerungen, Porträts, Schnurren. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2008. 139 S., geb., 15,90 [Euro].) rmg
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