Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 25. Februar 2011
- Hersteller: Edel Music & Entertainment CD / DVD,
- EAN: 0614427950420
- Artikelnr.: 32748659
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.09.2011Helden der Vergangenheit
Der Pianist Iiro Rantala ehrt zehn tote Freunde
Von Ulrich Olshausen
Hörte man dieses Album blind und wüßte man nur, dass jedes Stück einem anderen Musiker gewidmet ist, man würde keinen der Adressaten erraten. Einfache Zitate oder Stil-Imitate kommen nämlich bei dem finnischen Pianisten Iiro Rantala nicht vor. Als Chef des "Trio Töykeät" hatte er sich lange genug als unberechenbarer Exzentriker erwiesen. Nach achtzehn Jahren löste er die Gruppe auf. Spielt nun alleine, nicht mehr so wild wie früher, aber seine Phantasie steht nicht still.
Sie sorgt für unerwartete Bezüge, aber auch individuelle Gefühle gegenüber seinen durchwegs schon gestorbenen Helden. Dem 2008 verunglückten Pianisten Esbjörn Svensson widmet Rantala eine Trauermusik und für den frühen Meister des integrierten Klaviertrios, Bill Evans, spielt er einen Walzer. Für Erroll Garner verwandelt er zwar Motive aus dessen Komposition "Misty", verzichtet aber auf Nachahmung der berühmten Verschleppungstechnik zwischen rechter und linker Hand. Dem ersten wichtigen E-Bassisten des Jazz, Paco Pastorius, ist eine Art Schule der Geläufigkeit für tiefe Töne gewidmet. In der Hommage an Art Tatum umperlt Rantala diesen großen Klaviervirtuosen des Jazz nach allen klassischen Maßstäben technisch fast auf gleichem Niveau, jedoch mit einem Thema aus einer späteren Ära: Charlie Parkers "Donna Lee". Jean Sibelius, Oscar Peterson, Pekka Pohjola, Michel Petrucciani und Luciano Pavarotti sind weitere Laureaten, letzterer wird geehrt mit einer schönen Improvisation über das Intermezzo aus Leoncavallos "Cavalleria Rusticana". Intelligenz, Humor, viel Sentiment, unvorhersehbare Ideen und feinstes Piano-Handwerk: Eine preiswürdige Platte.
Iiro Rantala: Lost Heroes.
ACT 9504 (edel)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Pianist Iiro Rantala ehrt zehn tote Freunde
Von Ulrich Olshausen
Hörte man dieses Album blind und wüßte man nur, dass jedes Stück einem anderen Musiker gewidmet ist, man würde keinen der Adressaten erraten. Einfache Zitate oder Stil-Imitate kommen nämlich bei dem finnischen Pianisten Iiro Rantala nicht vor. Als Chef des "Trio Töykeät" hatte er sich lange genug als unberechenbarer Exzentriker erwiesen. Nach achtzehn Jahren löste er die Gruppe auf. Spielt nun alleine, nicht mehr so wild wie früher, aber seine Phantasie steht nicht still.
Sie sorgt für unerwartete Bezüge, aber auch individuelle Gefühle gegenüber seinen durchwegs schon gestorbenen Helden. Dem 2008 verunglückten Pianisten Esbjörn Svensson widmet Rantala eine Trauermusik und für den frühen Meister des integrierten Klaviertrios, Bill Evans, spielt er einen Walzer. Für Erroll Garner verwandelt er zwar Motive aus dessen Komposition "Misty", verzichtet aber auf Nachahmung der berühmten Verschleppungstechnik zwischen rechter und linker Hand. Dem ersten wichtigen E-Bassisten des Jazz, Paco Pastorius, ist eine Art Schule der Geläufigkeit für tiefe Töne gewidmet. In der Hommage an Art Tatum umperlt Rantala diesen großen Klaviervirtuosen des Jazz nach allen klassischen Maßstäben technisch fast auf gleichem Niveau, jedoch mit einem Thema aus einer späteren Ära: Charlie Parkers "Donna Lee". Jean Sibelius, Oscar Peterson, Pekka Pohjola, Michel Petrucciani und Luciano Pavarotti sind weitere Laureaten, letzterer wird geehrt mit einer schönen Improvisation über das Intermezzo aus Leoncavallos "Cavalleria Rusticana". Intelligenz, Humor, viel Sentiment, unvorhersehbare Ideen und feinstes Piano-Handwerk: Eine preiswürdige Platte.
Iiro Rantala: Lost Heroes.
ACT 9504 (edel)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main