Mit seinem Debüt überraschte der junge brasilianische Countertenor. Mit dem seiner zweiten CD "Marfim" gelingt es ihm, zu überzeugen. Der Mann hat Geschmack. Bei der Auswahl der Kompositionen für seine zweite CD greift der brasilianische Countertenor Fênix auf einige der brillantesten Köpfe der Música Popular Brasileira zurück: Caetano Veloso, Nelson Cavaquinho, Lulu Santos, Zeca Baleiro und Totonho. Erstklassige Künstler also, schmückend wie Elfenbein, was der Albumtitel "Marfim" übersetzt bedeutet. Fênix' androgyne Stimme ist hell und klar. Im Bundesstaat Pernambuco, dem trockenen Landesinneren des Nordostens, wo Dürre und Landflucht, aber auch Glauben und Aberglauben das Leben prägen, ist der Sänger aufgewachsen. Fênix' Wurzeln sind z.B. Forró, Maracatu, Ciranda, Cavalo Marinho, Caboclinho, Xote, Baião, Afoxé und Maculelê - die Rhythmen des Nordostens. Sehr deutlich war dies auf seinem ersten Album aus dem Jahr 2002 zu hören, wo beispielsweise die Trommler von Maracatu Nação Pernambuco die rhythmischen Farben des Nordostens beisteuerten. Auch auf "Marfim" zeigt er sich stolz auf diese Wurzeln und Einflüsse. Die Liebe und das Verlassenwerden. Die ewige Saudade, diese verdammte Sehnsucht. Als Countertenor (von lat. contratenor; auch: Alto) wird ein Sänger bezeichnet, der mit Hilfe einer durch Brustresonanz verstärkten Kopfstimmen- bzw. Falsett-Technik in Alt- oder sogar Sopran-Lage singt. "Fênix: Die Entdeckung des Jahres!" ***(HJH) Adam