Das Melodram gehört heute zu den "vergessenen" Gattungen. Ihm waren immer nur vereinzelte, recht kurze und weitgehend folgenlose Blütezeiten beschert, auch wenn sich zum Beispiel Mozart unter dem Eindruck von Bendas Melodramen für diese Gattung begeisterte. Die CD mit zahlreichen Erstaufnahmen bietet einen abwechslungsreichen Streifzug durch die Geschichte des Melodrams im deutschen Sprachraum von der Früh- bis zur Spätromantik mit Gattungsbeiträgen von Franz Schubert bis Wilhelm Kienzl. Im Gegensatz zum Lied konnte das Melodram häufige Stimmungswechsel und längere Texte besser umsetzen, weswegen bei den Sujets extreme seelische Vorgänge, Ausnahmesituationen, aber auch der Einbruch des Irrationalen in die reale Welt beliebt waren. Dass dieser Ausflug ins Melodram dabei so kurzweilig gerät, ist sicherlich nicht nur der Auswahl der Werke, sondern auch dem Sprecher Thomas Rübenacker zu verdanken.
CD | |||
1 | Abschied von der Erde D 829 | 00:02:19 | |
2 | Schön Hedwig op. 106 | 00:05:12 | |
3 | Ballade vom Haideknaben op. 122 Nr. 1 | 00:05:16 | |
4 | Schelm von Bergen op. 111 Nr. 2 | 00:04:14 | |
5 | Nächtliche Heerschau op. 4 Nr. 1 | 00:06:03 | |
6 | Der Posten op. 147 | 00:04:22 | |
7 | Die Brautfahrt op. 9 | 00:11:24 | |
8 | Das Schloss am Meere | 00:04:51 | |
9 | Das Hexenlied op. 15 | 00:27:51 | |
10 | Das Totenlicht op. 97 Nr. 2 | 00:08:03 |