CD | |||
1 | Mylo Xyloto | 00:00:42 | |
2 | Hurts Like Heaven | 00:04:02 | |
3 | Paradise | 00:04:38 | |
4 | Charlie Brown | 00:04:45 | |
5 | Us Against the World | 00:04:00 | |
6 | M.M.I.X. | 00:00:48 | |
7 | Every Teardrop Is a Waterfall | 00:04:01 | |
8 | Major Minus | 00:03:30 | |
9 | U.F.O. | 00:02:18 | |
10 | Princess of China | 00:03:59 | |
11 | Up in Flames | 00:03:13 | |
12 | A Hopeful Transmission | 00:00:33 | |
13 | Don't Let It Break Your Heart | 00:03:54 | |
14 | Up With the Birds | 00:03:46 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2011Mylo Xyloto Roadkill
Elf Jahre und vier Platten sind vergangen, seit Coldplay ein Klavier in die Welt gestellt haben und erklärten, das hier - und nicht laute Gitarren oder laute Stimmen - sei jetzt das Zentralinstrument, um genau dieser Welt mitzuteilen, wie man sich so fühlt in ihr, als weißer, englischer Mann. Seit "Parachutes" im Jahr 2000 sind Coldplay mit jeder Platte immer nur größer geworden, während das Klavier immer kleiner wurde, bis es jetzt, auf der neuen Platte "Mylo Xyloto", so hell und klar wie am Anfang eigentlich nur noch in den letzten Sekunden des letzten Lieds zu hören ist - und man merkt, dass es am Ende vielleicht nur dieses Klavier gewesen ist, das Coldplay von anderen Bands unterschieden hat, aber jetzt ist es auf der Strecke geblieben.
"Mylo Xyloto". Tja. Eine ratlose Platte, und das nicht nur wegen des Titels, der sich einreiht in die anderen Rätseltitel davor, "Viva la Vida" und "X+Y", die schon ein bisschen den Eindruck erweckten, dass es für Coldplay egal ist, wie ihre Platten heißen, die Leute kaufen sie ja sowieso, sympathisch ist etwas anderes. Selbst für Menschen, die mit Coldplay nichts anfangen können, ihren Sänger Chris Martin präpotent, ihren Stil weinerlich finden, bietet "Mylo Xyloto" nicht genug von beidem, um sich daran zu stören. Rihanna, die amerikanische Sängerin, ist auch dabei, man merkt es kaum, "Princess of China" heißt das Stück. Brian Eno war im Studio, aber selbst der konnte offenbar nichts dagegen ausrichten, dass hier mit großem Aufwand äußerst unberührende, aber clevere Songs entstanden sind. Eben, das Clevere daran. Zu wissen, wie man es schon so hinbekommt, dass es nach was klingt, paar Gitarren, paar schiefmoderne Sounds, eine halbe Melodie. Die Routine. Der Verdruss, schon wieder wir vier und die Leute da draußen: Coldplay ist nicht die erste Band, der so etwas passiert. Ist ja auch schwierig, so erfolgreich zu sein, aber auch das Letzte, dass man es merkt.
TOBIAS RÜTHER
"Mylo Xyloto" von Coldplay ist bei Parlophone/EMI erschienen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Elf Jahre und vier Platten sind vergangen, seit Coldplay ein Klavier in die Welt gestellt haben und erklärten, das hier - und nicht laute Gitarren oder laute Stimmen - sei jetzt das Zentralinstrument, um genau dieser Welt mitzuteilen, wie man sich so fühlt in ihr, als weißer, englischer Mann. Seit "Parachutes" im Jahr 2000 sind Coldplay mit jeder Platte immer nur größer geworden, während das Klavier immer kleiner wurde, bis es jetzt, auf der neuen Platte "Mylo Xyloto", so hell und klar wie am Anfang eigentlich nur noch in den letzten Sekunden des letzten Lieds zu hören ist - und man merkt, dass es am Ende vielleicht nur dieses Klavier gewesen ist, das Coldplay von anderen Bands unterschieden hat, aber jetzt ist es auf der Strecke geblieben.
"Mylo Xyloto". Tja. Eine ratlose Platte, und das nicht nur wegen des Titels, der sich einreiht in die anderen Rätseltitel davor, "Viva la Vida" und "X+Y", die schon ein bisschen den Eindruck erweckten, dass es für Coldplay egal ist, wie ihre Platten heißen, die Leute kaufen sie ja sowieso, sympathisch ist etwas anderes. Selbst für Menschen, die mit Coldplay nichts anfangen können, ihren Sänger Chris Martin präpotent, ihren Stil weinerlich finden, bietet "Mylo Xyloto" nicht genug von beidem, um sich daran zu stören. Rihanna, die amerikanische Sängerin, ist auch dabei, man merkt es kaum, "Princess of China" heißt das Stück. Brian Eno war im Studio, aber selbst der konnte offenbar nichts dagegen ausrichten, dass hier mit großem Aufwand äußerst unberührende, aber clevere Songs entstanden sind. Eben, das Clevere daran. Zu wissen, wie man es schon so hinbekommt, dass es nach was klingt, paar Gitarren, paar schiefmoderne Sounds, eine halbe Melodie. Die Routine. Der Verdruss, schon wieder wir vier und die Leute da draußen: Coldplay ist nicht die erste Band, der so etwas passiert. Ist ja auch schwierig, so erfolgreich zu sein, aber auch das Letzte, dass man es merkt.
TOBIAS RÜTHER
"Mylo Xyloto" von Coldplay ist bei Parlophone/EMI erschienen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main