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Produktdetails
  • Anzahl: 1 Audio CD
  • Erscheinungstermin: 2. Mai 2014
  • Hersteller: I-DI,
  • EAN: 0075597957174
  • Artikelnr.: 40729853

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Trackliste
CD
1Ladybird00:06:37
2Maggie Said00:04:27
3Texas00:05:02
4Go Down Moses00:05:01
5Seven Deadly Sins00:04:51
6Giving Up Everything00:04:20
7Black Sheep00:04:08
8It's A-Coming00:03:50
9Lulu (Introduction)00:01:03
10Lulu00:04:15
11The End00:05:11
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wo bleibt der Hexenmeister mit dem Besen?

Behaupten wir einfach mal, dass diese CD von Kalle Kalima die beste seines bisherigen Lebens ist. Der in Berlin fest verwurzelte finnische Gitarrist nennt das hier präsentierte Trio mit Oliver Potratz am Bass und Oliver Steidle am Schlagzeug Klima Kalima und das Werk "Finn Noir" (Yellowbird/Enja). Es ist ausdrücklich dem finnischen Film Noir (Aki Kaurismäki, Matti Kassila und andere) gewidmet, und die Musik wirkt in der Tat enorm "handlungsintensiv", sie arbeitet sich vital durch zerrend krachenden Kunstrock, Folk-, Blues-, Country- und derbe Tango-Assoziationen und wüste Stimmungswechsel, in denen Humor, lukullische Balladentöne und eine "neo-existentialistische Eindunkelung", wie es im Beilagezettel heißt, ihren Platz finden. Kalima spielt differenziert Gitarre, von vertrauten Grundakkorden bis zur Atonalität, von schrill bis sanglich.

u.o.

Ein halbes Dutzend Platten in zwanzig Jahren ist nicht gerade viel. 1995, nach dem Ausstieg bei den 10 000 Maniacs, kam "Tigerlily" heraus und verkaufte sich bis heute vier Millionen Mal - die Welt hatte endlich ihren neuen, alternativen Singer-Songwriter-Superstar. Natalie Merchant aber ließ sich auch später nicht als Popwunder verheizen, geizte fast aufreizend mit ihren Reizen und Talenten, war dafür an vielen sozialen Fronten tätig, brachte mal eine originelle Sammlung mit alten angelsächsischen Kinder- und Schlafliedern heraus, deren Vorabvorstellung bei einem Berliner Konzert bis heute bei uns nachwirkt (F.A.Z. vom 26. November 2009), kümmerte sich um ihre Familie und bringt nun, nach dreizehn Jahren, erstmals wieder ganz eigenes Material heraus. "Natalie Merchant" (Nonesuch/Warner) ist, wie nicht anders zu erwarten, ein Soul- und Folk-Wunder, geschmackvoll, zurückhaltend und voller anrührender Melodien.

edo.

Herrlich lässt sich von der Liebe singen! Und zwar zu allen Zeiten. Bloß den Komponisten der Avantgarde war die Lust auf Liebesgesänge gründlich vergangen. In der neuen Musik setzte sich nach 1945 ein streng rationalistisches Denken durch, das den Faktor Mensch in seiner Fehlbarkeit nach Möglichkeit ausschloss. Und auch noch nach den Hoch-Zeiten des Serialismus war merkwürdig wenig Platz, trotz eines so emphatischen Troubadour-Gurus wie Karlheinz Stockhausen. Vor vier Jahren hat deshalb das Ensemble Recherche ein Liebesliederprojekt ins Leben gerufen: Als Geschenk zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen ihres Ensembles erbaten die Musiker sich bei befreundeten Komponisten neue, thematisch einschlägige "Lieder ohne Worte". Bezeichnend die Reaktion von Hans Zender: "Liebeslieder, das ist doch schon dreimal durchgeixt, die gibt's doch gar nicht mehr!" Jetzt gibt es sie aber doch: "Liebeslieder - Love Songs" , verlegt vom Label Wergo. Zender hat am Ende sogar mitgemacht, mit einer Komposition namens "Kamasutra", außer ihm weitere neunundzwanzig Zeitgenossen - ein Who's who der Gegenwartsmusik, ein herrlich sinnliches Doppelalbum. Die emotionale Spannweite reicht von keuschen Hymnen bis hin zu erotischen Fieberträumen, von galanten Ständchen bis zur beherzten Flucht in den Nonsens.

wild

In die Ecke, Besen! Seids gewesen! Und schon trollt sich das verrückte Fagott. Nöckert noch mal nach, pianissimo, dann ist der Spuk ist vorbei. Bei Goethes "Zauberlehrling", vertont von Paul Dukas, vertrickfilmt von Walt Disney, dauert das mal gerade eben elf Minuten. François-Xavier Roth, Chefdirigent des SWR-Sinfonieorchesters, hatte als solcher auch nicht viel mehr Zeit, seine kreativen Kräfte zu entfalten. Kaum war er angetreten in Baden-Baden und Freiburg, wurde sein Orchester vom SWR-Rundfunkrat zum Abschuss freigegeben. Die Proteste sind unvermindert heftig und breit, nur wünschten wir uns endlich einen potenten politischen Hexenmeister herbei, der ein effektives Machtwort spräche. Zum Beispiel: Bundestagspräsident Norbert Lammert, Neulich, in einer Karlsruher Rede, nannte Lammert den SWR-Beschluss ein "verheerendes kulturpolitisches Signal", ja eine "unsensible Fehlentscheidung". Gut gebrüllt! Aber sollten falsche Entscheidungen nicht auch zurückgenommen werden können? Sind sie etwa in Beton gegossen? Unterdessen hat Roth mit seinem zweiten (selbst begründeten) Orchester "Les Siècles" bereits die dritte preiswürdige Plattenproduktion herausgebracht. Das Orchester spielt auf historischen Instrumenten, trennscharf und allezeit brillant, Roth zeigt ein famoses Gespür für Transparenz, Drama und Farbvaleurs, und hinzu kommt, dass alle diese Alben ein neues Licht werfen auf versteckte Nischen des französischen Repertoires. Ging es erst um Werke von Théodore Dubois, danach um Debussy, so diesmal um Paul Dukas (Actes Sud/harmonia mundi). Fegt erst der Zauberbesen los: "L'Apprenti sorcier". Folgt ein kraftvoll spätromantisches Jugendwerk, die Kantate "Velléda", komponiert 1888 für den Prix de Rome. Und schließlich die Ouvertüre zu dem Corneille-Trauerspiel "Polyeucte", darin die Doppelgänger von Tristan und Isolde spuken. Grandioses Stück!

eeb

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