Ein tolles Album. Wer den ungewöhnlichen instrumentalen Opener "The Hunt" durchhält, der wird sich vom Rest des gelungenen Albums mit Sicherheit einfangen lassen.
Die Bassistin, die bereits bei den Smashing Pumpkins und bei HOLE die Viersaiter bediente, hat in diesem Zweitwerk offensichtlich
ihren eigenen Stil gefunden. Depressive, melancholische Rocknummern mit einem gehörigen Anteil an…mehrEin tolles Album. Wer den ungewöhnlichen instrumentalen Opener "The Hunt" durchhält, der wird sich vom Rest des gelungenen Albums mit Sicherheit einfangen lassen.
Die Bassistin, die bereits bei den Smashing Pumpkins und bei HOLE die Viersaiter bediente, hat in diesem Zweitwerk offensichtlich ihren eigenen Stil gefunden. Depressive, melancholische Rocknummern mit einem gehörigen Anteil an schrägen Texten finden sich hier in einer Verschmelzung von Gothic Wave, Rock und Punk wieder. Sägende Soundteppiche aus Gitarre und Baß bilden in vielen Songs eine an den Postrock vom MONO erinnernde Basis, darüber thront der ebenfalls recht monotone Gesang von auf der Maur.
Wem die Sisters of Mercy zu soft und zu fröhlich waren, sollte hier mal reinhören. Zu verschiedenen Tempi bietet Auf der Maur ein sinistres Potpourri. "Bei "Meet me on the Dark Side" beispielsweise gibt es unter anderem zu zuckersüßen (elektronischen) Cembalo Klängen eine Beichte, die sich gewaschen hat. Ruhig ist auch das vom Sprechgesang geprägte Duett "Fathers Grave´". Etwas lauter, aber nur bedingt zügiger geht es bei der ersten Single "Out of our Minds" zur Sache. Das eingängige Riffing und die Melodieführung erinnern hier ein wenig an 50er Jahre Rock, spätestens beim Gesang jedoch merkt man die Distanz zu dieser Referenz, die durch die verzerrten Saiteninstrumente dann noch eindrücklich verstärkt wird. "22 Below" beginnt als wirklich düstere akkustische Ballade und steigert sich dann zu dem eingangs erwähnten sonoren Postrock. Ordentlich rocken auch die Uptempo Nummern "Isis Speaks", das mit orientalischen Versatzstücken versehene "The Key" und auch "The One". "Follow the Map" wirkt wie eine Referenz an "The Cure", sowohl vom Einsatz der Gitarren her, dem Gesang, als auch den simplen Synthi Akkorden zu Beginn.
Ein Album, welches wohl lediglich ein sehr spezielles Publikum anspricht. Wer beispielsweise Mono, X-Ray Spex und die neuere Juliette Lewis mag, sollte hier mal reinhören.