Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 7,64 €
  • Audio CD

Wer den in Dresden lebenden Komponisten und Produzenten Sven Helbig kennt, weiß, dass er nicht auf die kurzlebige Verführungskraft des Zeitgeistes reagiert, sondern im Gegenteil nach dem Bleibenden fahndet, das dem Vergänglichen trotzt. Mit seinen Kompositionen, den "Pocket Symphonies" ist ihm dies gelungen. Sinfonische Perlen im Format von Songs, kurz, griffig und doch von der Wucht und Tiefe großer klassischer Sinfonien, welche die Kraft und Herrlichkeit der Jahrhunderte atmen. Als Schlagzeuger groovte Sven Helbig auf beiden Seiten des Atlantik, 2003 produzierte er das Projekt "Mein Herz…mehr

  • Anzahl: 1 Audio CD
Produktbeschreibung
Wer den in Dresden lebenden Komponisten und Produzenten Sven Helbig kennt, weiß, dass er nicht auf die kurzlebige Verführungskraft des Zeitgeistes reagiert, sondern im Gegenteil nach dem Bleibenden fahndet, das dem Vergänglichen trotzt. Mit seinen Kompositionen, den "Pocket Symphonies" ist ihm dies gelungen. Sinfonische Perlen im Format von Songs, kurz, griffig und doch von der Wucht und Tiefe großer klassischer Sinfonien, welche die Kraft und Herrlichkeit der Jahrhunderte atmen. Als Schlagzeuger groovte Sven Helbig auf beiden Seiten des Atlantik, 2003 produzierte er das Projekt "Mein Herz Brennt" nach Songideen von Rammstein, ein Jahr später führte er mit den Pet Shop Boys "Battleship Potemkin" auf, und 2009 nahm er als Produzent mit dem Fauré Quartet deren Album "Popsongs" auf. Für diesen Zyklus von zwölf sich aufeinander beziehenden sinfonischen Songs hat sich der Komponist hochrangige Mitstreiter gesucht, den estnisch-amerikanische Dirigent Kristjan Järvi, der gegenwärtig dieMDR Leipzig Radio Symphony leitet, die auch auf dieser Aufnahme spielt. Außerdem setzte Helbig für die Einspielung seine Zusammenarbeit mit dem Fauré Quartett fort, die bereits im Jahr 2010 mit dem ECHO "Klassik ohne Grenzen" ausgezeichnet wurde. "Pocket Symphonies" ist die Antithese zum gängigen Crossover.
Autorenporträt
Sven Helbig wurde mit 14 Jahren vom Schlagzeug-Fieber gepackt, genoss professionellen Unterricht, u. a. bei Dirk Brand und Hans Dekker, und studierte an der Musikhochschule in Enschede. Von Anfang an sammelte er in diversen Live-Bands der verschiedensten Stilrichtungen langjährige Erfahrungen. Seit über 10 Jahren unterrichtet er an einer städtischen Musikschule. Im Zuge dieser Tätigkeit entstand auch die Idee für dieses Lehrbuch: Für seinen Beruf als Schlagzeug-Lehrer hat er lange Zeit vergeblich nach einem allumfassenden Lehrbuch gesucht, das aus allen Bereichen das Wesentliche zusammenfasst.
Trackliste
CD
1Am Abend00:03:23
2Gone00:03:25
3Rise00:03:58
4A Tear00:03:52
5Eisenhüttenstadt00:05:03
6Urban Perfume00:04:04
7Sing For The Moment00:04:36
8Frost00:03:58
9Zorn00:04:44
10Autumn Song00:04:22
11Bell Sound Falling Like Snow00:03:27
12Schlaflied00:02:10
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2013

AUCH DAS NOCH

Von Jan Brachmann

Und jetzt spielt Martha Argerich auch noch verstärkte Celesta! Feuert eine klingende Paillettenbombe nach der andern ab, dass es nur so glitzert. In Veilchen-Metallic! "Schwanengesang an Apollo" heißt dieses fröhlich-explosive Stück, komponiert hat es Alexandre Rabinovitch-Barakovsky. Man kennt ihn als bevorzugten Klavierpartner der Argerich und als Dirigenten. Aber vor allem ist Rabinovitch-Barakovsky, 1945 in der Sowjetunion geboren und seit 1974 in Westeuropa lebend, Komponist - und zwar ein Minimalist der ersten Stunde, zeitgleich mit Philip Glass. Das Schweizer Label Gallo, im Vertrieb von Codaex, hat jetzt vier CDs mit Orchesterwerken und Kammermusik von ihm herausgebracht - "Terza Pratica" heißt die Box. Der Titel spielt an auf Monteverdis Begriff der "seconda pratica", die "zweite Praxis", die er um 1600 dem alten Stil der "ersten Praxis" in der Musik entgegenhielt. Rabinovitch-Barakovsky erläutert im Beiheft, was er damit meint: Die erste Praxis des Mittelalters war rational und kosmologisch ausgerichtet, die zweite Praxis der Renaissance zielte auf den Selbstausdruck des Menschen. Nun will Rabinovitch-Barakovsky mit einer dritten Praxis, fernöstlich inspiriert, die Expressivität wieder in zahlenmystische Proportionen und kosmische Zyklen fassen. Das Herz soll denken, statt sich auszudrücken. Die harmonischen und melodischen Formeln seines Minimalismus entlehnt der Komponist der Belle Époque um 1900, ebenso die funkelnde Orchestration. Das klingt manchmal wie ein unendliches Möbius-Band aus Schnipseln von Chabrier oder Ljadow. Selbst wenn man das spirituelle Konzept nicht teilt, wundert man sich doch, mit wie viel Geschick hier jemand die Musik einer Epoche, die aufs Organische zielte, der minimalistischen Montage unterwirft.

Weder auf Transzendenz noch auf Intellektualität hat es der Komponist Sven Helbig mit dem orchestral hochgejazzten Minimalismus seiner "Pocket Symphonies" (Deutsche Grammophon/Universal) abgesehen. Diese Musik rastet reibungslos im Alltag ein, sie ist in ihrer überschaubaren Komplexität ein behagliches Raumdesign für wichtigere Beschäftigungen. Zu Filmen würde sie prima passen! Besser, auf jeden Fall, als die Plörre, die Alexandre Desplat über Stephen Frears wunderbaren Film "Chéri" gegossen hat.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr