+++Projekt macht Musikern alle Ehre+++
Diese CD ist im wahrsten Sinne eine “unerhörte“ Scheibe, denn sie besteht tatsächlich aus Songs, die bislang in dieser Form noch niemals zu hören waren. Sie klingt alles andere als historisch, sondern eher so, als hätten Ray Charles und Count Basie jüngst
miteinander im Studio gesessen. Zu verdanken ist es dem Produzenten John Burk, der mit der gleichen…mehr+++Projekt macht Musikern alle Ehre+++
Diese CD ist im wahrsten Sinne eine “unerhörte“ Scheibe, denn sie besteht tatsächlich aus Songs, die bislang in dieser Form noch niemals zu hören waren. Sie klingt alles andere als historisch, sondern eher so, als hätten Ray Charles und Count Basie jüngst miteinander im Studio gesessen. Zu verdanken ist es dem Produzenten John Burk, der mit der gleichen Leidenschaft in den Schatzkammern von Plattenfirmen herumzuwühlt, wie Dagobert Duck in seinen Goldbergen. In den Archiven der Concord Records stieß er auf Tonbänder eines Ray-Charles-Konzerts aus den 70ern. Die Aufnahmen gaben zwar eine sagenhafte gesangliche Performance von Ray Charles wieder, ließen aber die Begleitband nahezu unhörbar im Off verschwimmen. Weitaus spektakulärer als der Fund selbst, war die Kombinationsgabe Burks: Wie den Gesang von Ray Charles für die Hörerschaft retten? Zum Beispiel indem man ihn mit einer hochkarätigen Band ergänzt. Warum nicht mit dem bis heute existierenden Count Basie Orchestra? Schließlich hatten Gründer Count Basie und Ray Charles im Jahr 1960 ein gemeinsames Album mit dem Titel Genius + Soul = Jazz eingespielt, auf dem Ray Charles zwar Klavier spielte jedoch in punkto Gesang ein wenig zu kurz kam. Nach 46 Jahren sah Burk die Chance für Ausgleich und damit auch die Rettung der Aufnahmen von Ray Charles "Solo-Stimme" aus dem Archiv. Die Idee zu Ray Sings Basie Swings war geboren. Das Count Basie Orchestra zu gewinnen, sowie George Field, den einstigen Arrangeur und Schlagzeuger für Charles und Basie, war nur der Anfang. In Folge vertieften sich Quincy Jones, John Clayton und Tom Scott in die Arrangements, um eine Legende neu zum Leben zu erwecken.
Mit von der Partie sind auch Sängerin Patti Austin und die Raelettes, sowie Joey DeFrancesco an der Hammond B-3. Natürlich fehlen dem Album nicht die gängigen Stücke wie “Georgia on My Mind“, “The Long and Winding Road“ und natürlich “I Can’t Stop Loving You.“ Aber auch Kurioses ist vertreten, wie der Titel “Every Saturday Night“, den Ray Charles sehr oft auf Konzerten sang, jedoch zu Lebzeiten niemals für ein Album aufnahm. Jetzt hat es der Song mit dessen Stimme endlich auf Ray Sings Basie Swings geschafft. Schon allein deshalb ist das Projekt über jeglichen Vorwurf der musikalischen Leichenfledderei erhaben. Und ganz sicher auch, weil es seinen Musikern alle Ehre macht.