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Produktdetails
Trackliste
CD
1Schnee (10 Kanons für 9 Instrumente) (2006-2008)
2Canon 1b: Fast immer zart und still00:09:13
3Canon 2a: Lustig spielend, aber nicht zu lustig, immer ein bißchen melancholisch00:06:57
4Intermezzo 100:02:00
5Canon 2b: Lustig spielend, aber nicht zu lustig, immer ein bißchen melancholisch00:07:25
6Canon 3a: Sehr langsam, schleppend und mit Trübsinn (im Tempo des "Tai Chi")00:06:52
7Canon 3b: Sehr langsam, schleppend und mit Trübsinn (im Tempo des "Tai Chi")00:07:19
8Intermezzo 200:01:56
9Canon 4a (minore) (Hommage à WAM): Stürmisch, unruhig und nervös00:02:34
10Canon 4b (maggiore) (Hommage à WAM): Sehr stürmisch, unruhig und nervös00:02:41
11Intermezzo 300:00:37
12Canon 5a (rectus): Einfach und kindlich00:01:06
13Canon 5b (rectus): Einfach und kindlich00:01:11
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.08.2009

Drei Dimensionen

Der dänische Komponist Hans Abrahamsen, Jahrgang 1952, glaubt, dass man bei seinem neuen Werk "Schnee" (zehn Kanons für neun Instrumente) so etwas wie eine dreidimensionale Zeit hören könne. Die dritte Dimension der Zeit hören - das ist eine Formulierung, die einem beim Lesen sofort gefällt, ohne dass man sagen könnte, was gemeint sei. Man müsse, so Abrahamsen, im Geiste nur die paarweise gedachten Kanons übereinanderlegen. Wer kriegt das schon hin? Das Ensemble Recherche legt nun den letztes Jahr in Witten uraufgeführten Zyklus auf CD vor (Winter & Winter 910 159/ edel). Und siehe da: Es ist ganz einfach! Der Effekt einer sich merkwürdig auffächernden Zeit stellt sich bereits bei den Einzelstücken ein. Die modalen Kanonweisen, meist in hoher Lage gespielt, scheinen metrisch frei zu schweben, während darunter das Schlagzeug oder die Streicher mit regelmäßigem "Tst-Tst" die Zeit abmessen. Daraus entstehen Überlagerungen von Pulsen, bei denen unsere innere Uhr, na ja, irgendwie zu schielen anfängt. Der Klang ist silbrig fein: Streicher im Flageolett wie eine Glasharmonika, ebenso Flöte, Oboe und Klarinette, die Klaviere am Ende wie eine Celesta. Manchmal sind die Spieltechniken so exotisch, dass man an indianische Regenwaldrituale oder japanische Tempelmusik denkt. Eine helle, heitere und von allen Ausdrucksmühen befreite Musik.

jbm.

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