Das erste Album von Saxophonist und Komponist Tim Bernes Akustikquartett Snakeoil hatte 2012 von der Kritik allenthalben Beifall geerntet: All About Jazz beschrieb die Musik als "unvorhersehbar und frisch", während der britische Guardian es "ein Musterbeispiel hinsichtlich der Balance von Komposition, Improvisation und Klangressourcen in einer akustisch besetzten Band" nannte. Das Album platzierte sich 2012 unter den Top Ten des Jahres im Downbeat-Kritikerpoll; Nate Chinen von der New York Times kürte es zu seinem Favoriten des Jahres und das britische Magazin Jazzwise bescheinigte der Musik von Snakeoil, sie sei "durchflutet von genuiner Menschlichkeit und mehr als nur einem bisschen Weisheit." Angefeuert von diesem begeisterten Echo haben sich Snakeoil mit ihrem zweiten ECM-Album "Shadow Man" nun noch selbst übertroffen: In ihren bisher vier gemeinsamen Jahren haben Berne und seine Band aus New Yorker Spitzenmusikern wie Pianist Matt Mitchell, Klarinettist Oscar Noriega und Drummer/Perkussionist Ches Smith ein an Telepathie grenzendes Spielverständnis entwickelt. Das Resultat ihrer Studiosession ist ein Wunder an kinetischer Action, voll atemberaubender Dynamik und gleichzeitig tief empfundener Lyrizismen, kühn schlingernder Kontrapunktik und faszinierenden Harmonien, funkelnder Details und wuchtigen Ensemblespiels.