Gustav Mahlers zweite Sinfonie sollte jedes bekannte Format sprengen - und sie sollte sich mit den großen Sinnfragen auseinandersetzen: "Warum hast du gelebt? Warum hast du gelitten? Ist das alles nur ein großer, furchtbarer Spaß? Wir müssen diese Fragen in irgendeiner Weise lösen, wenn wir weiter leben sollen." - so der Komponist. Ähnliche Fragen beschäftigten ihn ein Leben lang, besonders stark während der Zeit als Hamburger Opernkapellmeister. Die zweite Sinfonie, die auch als Auferstehungssinfonie bezeichnet wird, ist ganz Ausdruck von Mahlers existenziellem Ringen - was sich in ihrer Form und ihrer überwältigenden Klanglichkeit nachvollziehen lässt. Und das Finale ist Mahlers längster Sinfoniesatz überhaupt. Die Uraufführung des vollständigen Werks fand am 13. Dezember 1895 in Berlin unter Mahlers Leitung statt; vorher (am 4. März 1895) hatte er bereits die ersten drei Sätze aufgeführt. Die Uraufführung der zweiten Sinfonie fand somit erst nach derjenigen der dritten statt. Die Reaktionen waren anfangs verhalten, doch heute gilt das Stück als eines von Mahlers beliebtesten. Das Münchener Konzertereignis vom Mai 2011 erscheint nun endlich auch bei BR Klassik als Album-Mitschnitt. Es ist die hochkarätig besetzte und herausragende Interpretation einer der wesentlichsten Kompositionen des symphonischen Repertoires der Spätromantik.
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1 | Sinfonie Nr. 2 c-moll "Auferstehungs-Sinfonie" | ||
2 | 2. Andante moderato. Sehr gemälich. Nie eilen | 00:09:47 | |
3 | 3. In ruhig fließender Bewegung. Sehr gemälich. Nicht eilen | 00:11:17 | |
4 | 4. "Urlicht". Sehr feierlich, aber schlicht (choralmäßig). Nicht schleppen | 00:05:00 | |
5 | 5. Im Tempo des Scherzo. wild herausfahrend ("Auferstehn, ja auferstehn wirst du") | 00:33:22 |