Produktdetails
- Anzahl: 1 Vinyl
- Erscheinungstermin: 11. August 2017
- Hersteller: Warner Music Group Germany Hol / REDWING RECORDS, LLC,
- EAN: 0858362003029
- Artikelnr.: 35478961
- Herstellerkennzeichnung
- Warner Music
- Warner Music Group Germany Holding GmbH
- Alter Wandrahm 14
- 20457 Hamburg
- anfrage@warnermusic.com
LP 1 | |||
1 | Used to rule the world | ||
2 | Right down the line | ||
3 | Million miles | ||
4 | You can't fail me now | ||
5 | Down to you | ||
6 | Take my love with you | ||
LP 2 | |||
1 | Not cause I wanted to | ||
2 | Ain't gonna let you go | ||
3 | Marriage made in Hollywood | ||
4 | Split decision | ||
5 | Standing in the doorway | ||
6 | God only knows |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.04.2012Dafür singt sie meilenweit
Bonnie Raitts erste Platte nach sieben Jahren
Ein durchschnittliches Bonnie-Raitt-Album ist immer noch ein überdurchschnittliches Rock-Album - insofern ist "Slipstream", das erste der rothaarigen Slide-Gitarristin und Sängerin seit sieben Jahren, auf jeden Fall schon einmal zu begrüßen. Die NRBQ-Legende Al Anderson hat ihr ein paar Songs auf den immer noch schlanken Leib geschrieben, der alte Gerry-Rafferty-Heuler "Right Down the Line" wird von ihr auf sumpfiges Gelände geführt, und ihre Künste an der Slide-Gitarre sind immer noch zum Heulen schön.
Aber es sind die vier Songs, die Joe Henry - Experte für unerwartete Comebacks und selbst mit "Reverie" als Interpret einer der staubigsten Americana-Platten westlich von Sante Fé aufgefallen - ihr produziert hat, die "Slipstream" weit über den Durchschnitt heben. Zwei Songs hat er selbst geschrieben, zwei stammen von Bob Dylan, und zwar beide von dessen Alterswerk "Time Out Of Mind". Und zum Glück hat Henry, der Schwager von Madonna, dafür seine eigene Band mitgebracht, darunter den einmalig rumpelnden Schlagzeuger Jay Bellerose und den Pedal-Steel-Virtuosen Greg Leisz. Als Gast ist außerdem der Jazzgitarrist Bill Frisell dabei, seit Jahren eifriger Grenzgänger zwischen Country und weitgefächerten Klanggebilden.
"I'm trying to get closer but I'm still a million miles from you", näselte Dylan einst in "Million Miles" ein ums andere Mal. Bonnie Raitt nimmt diese Fährte umstandslos auf, mit der Zeile "Did so many things I never did intend to do" scheint sie sich dabei besonders angefreundet zu haben. Dabei heult und jault ihre Gitarre mit der von Greg Leisz um die Wette, als ob die Furien der Vergeblichkeit ihnen auf den Fersen wären.
"Standing in the Doorway", der andere Dylan-Song, ist eine weitere Übung im Durchhalten, und die Zeile "I know I can't win but my heart just won't give in" wird von ihr auf besonders intensive Weise mit Leben gefüllt. Aber auch Henrys eigene Songs stehen der bodenständigen Diva gut, insbesondere "You Can't Fail Me Now", das Henry zusammen mit Loudon Wainwright III, dem berüchtigten Vater von Rufus, geschrieben hat, ist wunderschön.
ROLF THOMAS.
Bonnie Raitt, Slipstream.
Proper Records 097 (Rough Trade)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bonnie Raitts erste Platte nach sieben Jahren
Ein durchschnittliches Bonnie-Raitt-Album ist immer noch ein überdurchschnittliches Rock-Album - insofern ist "Slipstream", das erste der rothaarigen Slide-Gitarristin und Sängerin seit sieben Jahren, auf jeden Fall schon einmal zu begrüßen. Die NRBQ-Legende Al Anderson hat ihr ein paar Songs auf den immer noch schlanken Leib geschrieben, der alte Gerry-Rafferty-Heuler "Right Down the Line" wird von ihr auf sumpfiges Gelände geführt, und ihre Künste an der Slide-Gitarre sind immer noch zum Heulen schön.
Aber es sind die vier Songs, die Joe Henry - Experte für unerwartete Comebacks und selbst mit "Reverie" als Interpret einer der staubigsten Americana-Platten westlich von Sante Fé aufgefallen - ihr produziert hat, die "Slipstream" weit über den Durchschnitt heben. Zwei Songs hat er selbst geschrieben, zwei stammen von Bob Dylan, und zwar beide von dessen Alterswerk "Time Out Of Mind". Und zum Glück hat Henry, der Schwager von Madonna, dafür seine eigene Band mitgebracht, darunter den einmalig rumpelnden Schlagzeuger Jay Bellerose und den Pedal-Steel-Virtuosen Greg Leisz. Als Gast ist außerdem der Jazzgitarrist Bill Frisell dabei, seit Jahren eifriger Grenzgänger zwischen Country und weitgefächerten Klanggebilden.
"I'm trying to get closer but I'm still a million miles from you", näselte Dylan einst in "Million Miles" ein ums andere Mal. Bonnie Raitt nimmt diese Fährte umstandslos auf, mit der Zeile "Did so many things I never did intend to do" scheint sie sich dabei besonders angefreundet zu haben. Dabei heult und jault ihre Gitarre mit der von Greg Leisz um die Wette, als ob die Furien der Vergeblichkeit ihnen auf den Fersen wären.
"Standing in the Doorway", der andere Dylan-Song, ist eine weitere Übung im Durchhalten, und die Zeile "I know I can't win but my heart just won't give in" wird von ihr auf besonders intensive Weise mit Leben gefüllt. Aber auch Henrys eigene Songs stehen der bodenständigen Diva gut, insbesondere "You Can't Fail Me Now", das Henry zusammen mit Loudon Wainwright III, dem berüchtigten Vater von Rufus, geschrieben hat, ist wunderschön.
ROLF THOMAS.
Bonnie Raitt, Slipstream.
Proper Records 097 (Rough Trade)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main