Michael Formanek

Small Places

• Audio CD

Produktbeschreibung

"Small Places" ist das Nachfolgewerk zu "The Rub and Spare Change", Michael Formaneks vielgepriesenem ECM-Debüt als Leader. Jene Veröffentlichung des Bassisten und Komponisten aus dem Jahr 2010 erhielt eine Fünf-Sterne-Besprechung im US-Jazzmagazin DownBeat, während die New York Times sie als "elegant in ihren Subversionen" beschrieb. Das neue Album präsentiert die gleiche Powerhouse-Band aus langjährigen Gleichgesinnten, dabei befindet sich Formanek in tiefem musikalischen Einverständnis mit Saxofonist Tim Berne, Pianist Craig Taborn und Drummer Gerald Cleaver. Mit seinen Kompositionen und Improvisationen, die so schnörkellos ineinander übergleiten, dass der Hörer kaum erkennen kann, wo die einen aufhören und die anderen anfangen, geht "Small Place" noch einen Schritt weiter als der Vorgänger. Das ist amerikanischer Jazz des 21. Jahrhunderts, erdig und doch atmosphärisch; Musik, die vor pikanten Riffs und starken Ostinati nur so strotzt, reich an melodischen Möglichkeiten und voller Überraschungen.

Produktdetails

• Anzahl: 1 Audio CD
• Erscheinungstermin: 7. September 2012
• Hersteller: ECM Records / Universal Music,
• EAN: 0602537094417
• Artikelnr.: 36202386

Trackliste

CD
1	Small Places	00:05:19
2	Pong	00:06:36
3	Parting Ways	00:18:06
4	Rising Tensions And Awesome Light	00:09:01
5	Slightly Off Axis	00:05:05
6	Seeds And Birdman	00:12:37
7	Wobble And Spill	00:06:25
8	Soft Reality	00:08:13

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2012

AUCH DAS NOCH
Von Ulrich Olshausen

Warum läuft dieses Album unter dem Namen von Michael Formanek, wo doch Bassisten im Jazz eher Diener sind und vom Rampenlicht meist nur einen Randstrahl abbekommen? Ganz einfach: weil er alle Kompositionen geschrieben hat. Und die sind prägnant, scharf konturiert, gut merk-, wenn auch kaum nachsingbar. Manchmal eckig und manchmal lyrisch, bleiben sie harmonisch in einem spannenden Schwebezustand, der einen konventionellen Dur- oder Mollschluss nie ganz auszuschließen scheint, ihn gleichwohl nie erreicht. Freigeistige Mitmusiker stürzen sich auf diese Anregungen, um im begleiteten Solo oder im Kollektiv gleichberechtigter Stimmen neue Gebilde zu schaffen, sich in wilden Verwandlungen zu verlieren oder aus dem Halbbewusstsein der Partner unerwartete Reaktionen herauszuziehen. Tim Berne ist mit dem wie seidenummantelt stählernen Ton seines Altsaxophons in der Form seines Lebens. Craig Taborn verwickelt am Klavier vorgegebene Akkordprogressionen mit virtuos freiem Linienspiel. Gerald Cleaver stützt, kommentiert und treibt am Schlagzeug. Die CD heißt "Small Places" (ECM/Universal) und ist ein Treibhaus komplexer Gewächse, wie es nur der Jazz bereitstellt.

Die Gruppe mit dem Phantasienamen FisFüz, gegründet 1995 und befasst mit der Musik des Mittelmeerraums, des Baltikums des Orients, hat in ihrer Mitte die Flensburgerin Annette Maye. Die hat bei ihrer Diplomarbeit im Fach Jazzklarinette über Gianluigi Trovesi diesen weltoffenen Mann aus Bergamo auch persönlich kennengelernt - es ergaben sich gemeinsame Konzerte und nun die CD "Papillons" (HGBS-Records). Das unterhaltsame Werk bietet beschwingte Kammermusik mit viel Platz für jazzerprobte Improvisationen und hinreißende Klangspektakel der Klarinetten, vor allem der tiefen. Der Gitarrist und Oud-Spieler Gürkan Balkan beherrscht die auratischen Tonfälle des Flamenco und der arabischen Musik; der Perkussionist Murat Coskun hat sein Instrumentarium weltumspannend aufgestellt. "Ich versuche, die Menschen zum Lachen oder zum Weinen zu bringen", hat Trovesi einmal gesagt. Weinen wird bei dieser Musik niemand.

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