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Produktdetails
Trackliste
CD
1Human nature00:06:09
2Epistrophy00:04:55
3Darn that dream00:04:14
4Black & tan fantasy00:04:53
5Prelude: Heartpiece00:02:06
6Autoscopy00:06:39
7Patterns00:08:32
8Desiring00:04:52
9Games00:03:40
10Fleurette Africaine00:07:56
11One for blount00:03:03
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.10.2010

Ständchen für Sun Ra
Vijay Iyers ganze Jazzgeschichte

Wenn bei der Echo-Verleihung, Sparte "Jazz", einer Veranstaltung, bei der die Plattenindustrie sich selbst Preise verleiht, etwas richtig gemacht wurde, dann war es sicher der Echo für den amerikanischen Pianisten Vijay Iyer, den dieser für sein Trio-Album "Historicity" erhalten hat. Ob es dieser Preis war, der ihn zu seinem Solo-Album inspiriert hat? Das Album "Solo" ist jedenfalls eine Offenbarung.

Iyer juckt es in allen zehn Fingern und er kann nicht nur einer Nummer der Jazz-Frühgeschichte wie Duke Ellingtons "Black And Tan Fantasy", die ja ihrerseits bereits Geschichte in Form historischer Spielformen zitiert, neuen Sinn verleihen, er spielt auch die ganze Geschichte des Jazz-Klaviers rauf und runter. Dem kantigen und humorvollen Spiel Thelonious Monks ("Epistrophy") hat er dabei genauso viel zu verdanken wie dem Cool-Standard "Darn That Dream", der einst von Miles Davis ("Birth of the Cool") in eben diesen Rang erhoben wurde. Mit "One For Blount" (der Zivilname des rätselhaften Pianisten und Bandleaders Sun Ra) stattet Iyer einer der mysteriösten Gestalten der Jazzgeschichte seinen Tribut ab. Mit den "Games" des Saxophonisten Steve Coleman nähert sich Iyer der Gegenwart und stellt mit Michael Jacksons "Human Nature" fest, dass auch die bereits Vergangenheit ist. Die Zukunft gehört Vijay Iyer.

roth

Vijay Iyer, Solo. ACT 9497 (Edel)

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