Der musikalischen Archäologie vieler kleiner engagierter Labels, aber auch namhafter Solisten und Ensembles ist es zu verdanken, dass Johann Wilhelm Wilms (1772-1847) für den Musikfreund heute kein völlig Unbekannter mehr ist. Der im rheinisch-bergischen Witzhelden geborene Beethoven-Zeitgenosse war seit 1791 in Amsterdam als Musikpädagoge tätig und darf getrost als einer der bedeutendsten niederländischen Komponisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. Auch seine hier vom Klavierduo Hans-Peter und Volker Stenzl für CARUS eingespielten Sonaten für Klavier zu vier Händen op. 31 und (als Weltersteinspielung) op.41 zeigen ihn keinesfalls als den armen, musikalischen Tagelöhner, als den er sich in seiner übergroßen Selbstbescheidenheit gegenüber Johann Nepomuk Hummel einmal bezeichnet hat. Zu hören ist hier vielmehr ausgesprochen spielfreudige Klaviermusik eines Vollblutmusikers und musikalischen Originals.