Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 12. Mai 2006
- Hersteller: Sony Music Entertainment Germany / Sony Music,
- EAN: 0828768355220
- Artikelnr.: 20827453
- Herstellerkennzeichnung
- Sony Music Entertainment International Services GmbH
- PO BOX 510
- 33311 Gütersloh
- product.safety@sonymusic.com
CD | |||
1 | Volunteered slavery | 00:02:05 | |
2 | I'll find my way | 00:04:23 | |
3 | Crow Jane | 00:03:53 | |
4 | Sahib teri bandi / Maki madni | 00:09:54 | |
5 | Chevrolet | 00:02:24 | |
6 | Sailing on | 00:03:47 | |
7 | Revolution | 00:03:08 | |
8 | I'd Rather Be Blind, Crippled And Crazy | 00:04:34 | |
9 | All I do | 00:06:31 | |
10 | Mahjoun | 00:02:27 | |
11 | I wish I knew (how it would feel to be free) | 00:04:07 | |
12 | This sky | 00:06:31 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.2006Lebenslustig
Ach, du heiliger Slide! Neues vom Gitarristen Derek Trucks
"Erwarte die Verklärung durch die heiligste Gitarre des Westens" steht (englisch) auf einem Sticker dieser CD. Ein Kritiker hat sich in dieser Weise emphatisch geäußert - ein bißchen durchgeknallt der Mann? Mag sein. Nur: Wenn man die CD gehört hat, glaubt man ihm aufs Wort. Die neue Produktion der Derek Trucks Band ist ein Wunder engagierter Vielseitigkeit. Der Neffe eines Mitbegründers der Allman Brothers Band ist erdiger als Eric Clapton, jazziger als Santana und gelenkiger als B. B. King - um ein paar Künstler zu nennen, deren Errungenschaften in den Fingern des siebenundzwanzigjährigen Gitarristen leben. Dazu ist er ein genialer Virtuose der Slide-Technik, die er in den Ausdrucksformen des frühen Mississippi-Folk Blues spielt, aber auch in viel modernere Zusammenhänge hineinziehen kann.
Die Gruppe ist glänzend aufgestellt mit dem seelenvollen, die rauhen und samtenen Töne gleichermaßen beherrschenden Vokal-Athleten Mike Mattison und einem Rhythmus-Team, das mit Südstaaten-Rock und Shuffle- und Latino-Rhythmen mächtig Dampf macht. Ein Herzensjazzer ist Trucks übrigens auch, bestätigt wird das durch gradlinig fließende Passagen, wie sie kein normaler Blues-Soul-Rocker spielt oder auch eine wunderschöne Stelle, in der sich ein Call-and-response-Duett mit seinem Flötisten Kofi Burbridge in freier Improvisation zusehends zur Gleichzeitigkeit verfilzt.
Das Wort von der "heiligen Gitarre" ist gar nicht so schlecht gewählt. Denn bei aller zischenden Lebenslust scheint eine existentielle Hingabe diese Musik zu durchziehen, die auch verhindert, daß die in viele Richtungen ausgreifende Orientierung von Trucks jemals den Eindruck eines nachlässig zusammengeschusterten Potpourris entstehen läßt. Unglaublich etwa ist, wie sich die Gruppe auf die religiöse Qawwali-Musik Pakistans mit ihren Meditationen und ekstatischen Steigerungen einläßt. Die Texte sind auch kein Schmus. Sie handeln von Sinnsuche, der schwierigen Bestimmung des Begriffs Freiheit und der Droge Tageslicht, die auch in schweren Zeiten einen optimistischen Ausblick garantiert.
ULRICH OLSHAUSEN
Derek Trucks Band, Songlines. Columbia/Sony/BMG 82796928442
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ach, du heiliger Slide! Neues vom Gitarristen Derek Trucks
"Erwarte die Verklärung durch die heiligste Gitarre des Westens" steht (englisch) auf einem Sticker dieser CD. Ein Kritiker hat sich in dieser Weise emphatisch geäußert - ein bißchen durchgeknallt der Mann? Mag sein. Nur: Wenn man die CD gehört hat, glaubt man ihm aufs Wort. Die neue Produktion der Derek Trucks Band ist ein Wunder engagierter Vielseitigkeit. Der Neffe eines Mitbegründers der Allman Brothers Band ist erdiger als Eric Clapton, jazziger als Santana und gelenkiger als B. B. King - um ein paar Künstler zu nennen, deren Errungenschaften in den Fingern des siebenundzwanzigjährigen Gitarristen leben. Dazu ist er ein genialer Virtuose der Slide-Technik, die er in den Ausdrucksformen des frühen Mississippi-Folk Blues spielt, aber auch in viel modernere Zusammenhänge hineinziehen kann.
Die Gruppe ist glänzend aufgestellt mit dem seelenvollen, die rauhen und samtenen Töne gleichermaßen beherrschenden Vokal-Athleten Mike Mattison und einem Rhythmus-Team, das mit Südstaaten-Rock und Shuffle- und Latino-Rhythmen mächtig Dampf macht. Ein Herzensjazzer ist Trucks übrigens auch, bestätigt wird das durch gradlinig fließende Passagen, wie sie kein normaler Blues-Soul-Rocker spielt oder auch eine wunderschöne Stelle, in der sich ein Call-and-response-Duett mit seinem Flötisten Kofi Burbridge in freier Improvisation zusehends zur Gleichzeitigkeit verfilzt.
Das Wort von der "heiligen Gitarre" ist gar nicht so schlecht gewählt. Denn bei aller zischenden Lebenslust scheint eine existentielle Hingabe diese Musik zu durchziehen, die auch verhindert, daß die in viele Richtungen ausgreifende Orientierung von Trucks jemals den Eindruck eines nachlässig zusammengeschusterten Potpourris entstehen läßt. Unglaublich etwa ist, wie sich die Gruppe auf die religiöse Qawwali-Musik Pakistans mit ihren Meditationen und ekstatischen Steigerungen einläßt. Die Texte sind auch kein Schmus. Sie handeln von Sinnsuche, der schwierigen Bestimmung des Begriffs Freiheit und der Droge Tageslicht, die auch in schweren Zeiten einen optimistischen Ausblick garantiert.
ULRICH OLSHAUSEN
Derek Trucks Band, Songlines. Columbia/Sony/BMG 82796928442
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main