Im Wirbelwind der medialen Reizüberflutung des 21. Jahrhundert gelingt es nur wenigen Menschen, die Zeit für einen Moment anzuhalten und die Aufmerksamkeit einer ganzen Nation zu fesseln - wenigstens für die Dauer eines Popsongs. Die britische Fernsehnation erlebte mit Ausnahmetalent Leona Lewis Ende 2006 gleich mehrere solcher Augenblicke. Die Sängerin galt von Anfang an als haushohe Favoritin der enorm populären TV-Talentshow "The X Factor". Ihre Auftritte lösten Woche für Woche begeisterte Reaktionen bei Zuschauern und Presse aus und Ende 2006 ging sie als Gewinnerin aus dem Gesangswettbewerb hervor. Mit ihren gerade mal 22 Jahren verfügt Leona bereits über eine unglaublich facettenreiche Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Mal klingt sie kraftvoll - und im nächsten Moment zurückhaltend, mal singt sie mit herzergreifender Eindringlichkeit - dann wieder leicht und verspielt. Allen Beobachtern war von Anfang an klar, dass die bildhübsche junge Frau aus Hackney, East London, keine gewöhnliche Talentshowteilnehmerin ist. Nach ihrem Sieg veröffentlichte sie im Dezember 2006 ihre Debütsingle "A Moment Like This", die in der Weihnachtswoche prompt auf Platz eins der UK-Verkaufscharts schoss. Die Single brach mit 50.000 Downloads in der ersten halben Stunde alle Download-Rekorde und verkaufte sich allein in der ersten Woche 600.000 Mal. Keine Solokünstlerin vorher hat mit ihrer Debütsingle mehr Einheiten verkauft als der junge Shootingstar. Leona Lewis hat in den auf den Triumph folgenden Monaten nichts überstürzt. Ein echter Superstar hat alle Zeit der Welt und braucht weder hektische Folgeveröffentlichungen noch überkandidelte TV-Gastauftritte, um seinen Fans in Erinnerung zu bleiben. Ihr Debütalbum nahm sie in London, Atlanta, Miami und Los Angeles mit einigen der besten internationalen Produzenten auf. Leonas bescheidene Art hat Millionen von Fans vom ersten Tag an fasziniert und wenn sie aufzählt, wer an der Produktion ihres Albums beteiligt war, dann klingt das, als spräche sie über ein paar nette alte Freunde. "Wir haben in London mir Steve Mac aufgenommen", sagt sie. Mac ist ein britischer Top-Produzent, der vorher mit Kelly Clarkson und Mariah Carey gearbeitet hat. "In Atlanta haben wir mit Dallas Austin gearbeitet und in Los Angeles mit Soulshock und Carlin und mit Jam und Lewis. In Miami trafen wir Walter Afanasieff und Salaam Remi. Sein Studio ist toll. Es ist oben auf dem Dach, direkt neben dem Pool. Vom vielen Sonnen zwischen den Takes habe ich einen ganz schönen Sonnebrand bekommen." Leonas Produzenten haben mit den wichtigsten Soul- und Pop-Künstlern der vergangenen Jahrzehnte gearbeitet, darunter Aretha Franklin, Michael und Janet Jackson, TLC, Destiny's Child, Fugees, Usher, Mariah Carey, Whitney Houston und Amy Winehouse. Lewis traf außerdem Diane Warren, eine der renommiertesten US-Songschreiberinnen, um mit ihr an neuem Material zu arbeiten. Als ausführender Produzent war neben X-Factor-Macher Simon Cowell auch Branchenlegende Clive Davis beteiligt. Beide ließen Leona Lewis die Zeit und die künstlerische Freiheit, die sie brauchte, um das Beste aus sich herauszuholen. Ein absoluter Glücksfall für die junge Künstlerin. "Ich wurde immer als eigenständige Persönlichkeit behandelt", erzählt sie. "Es gab keinerlei verbindliche Vorgaben. Ich konnte meinen eigenen Stil finden und Simon und Clive haben mir zugehört. Es kommt selten vor, dass eine Nachwuchskünstlerin soviel Zeit für eine nachhaltige Entwicklung bekommt. Und ich bin auch noch einem Talentwettbewerb entsprungen! Ich habe das große Los gezogen, das ist mir klar." Leona Lewis ist sympathisch und auf dem Boden geblieben und wenn sie nicht gerade ihre grandiose Stimme vorführt, ist sie entwaffnend schüchtern. Aber sie weiß, was sie kann und sie glaubt an sich. "Simon hat mir geraten, immer meinem Instinkt zu folgen und mir treu zu bleiben. Clive hat genau das gleiche gesagt. Ich wollte immer tolle Lieder singen und jetzt habe ich so viele davon zur Auswahl. Die Stücke auf dem Album sind klassisch, aber mit einer modernen Note. Es gibt ein paar Balladen und einige Uptempo-Songs. Ich habe herum experimentiert und die jüngeren Produzenten, mit denen wir gearbeitet haben, wie z.B. Fernando haben coole Achtziger-Jahre-Elektro-Sounds beigesteuert. Es ist mir wichtig, dass alle Songs gut sind und nicht nur auf trendigen Sounds basieren. Songs müssen auch akustisch funktionieren. Ich habe früher viele akustische Auftritte gespielt. Ich mag Stücke, die auch dann noch toll klingen, wenn sie auf das allernötigste reduziert sind." Leona Lewis steht felsenfest hinter jedem einzelnen Albumtrack. Zum Schluss sind auch noch Stücke mit Ne-Yo und Billy Steinberg (schrieb u.a. "Like A Virgin" und "Eternal Flame") dazugekommen "Ich komme direkt von den letzten Aufnahmen in New York", strahlt sie und ihre Stimme klingt stolz und aufgeregt. "Wir hatten so viele Songs, es ist wirklich nicht einfach zu entscheiden, was am Ende auf das Album kommt. Clive, Simon und ich legen das zusammen fest. Es gibt eigenwillige Momente und dann wieder Stücke, zu denen kannst du die Haarbürste zur Hand nehmen, dich vor den Badezimmerspiegel stellen und singen." Obwohl Leona Lewis meistens hart arbeitet und alles andere als ein fremd gesteuertes Modepüppchen ist, genießt sie auch die glamourösen Seiten des Erfolges. Neue Promo-Aufnahmen zeigen Leona stylisch und wunderschön am Strand von Kalifornien. "Das hat Spaß gemacht", kichert sie. "Das ist wie Prinzessin spielen. Ich freue mich schon auf das Video und auf die Aufnahmen für das Album-Artwork. Ich will noch mal an den Strand und Glitzer-Klamotten anziehen." Die erste Single vom neuen Album ist das großartige "Bleeding Love". Denken Sie an die Achtziger Jahre, an Prince, der die Popmusik in eine neue Dimension katapultierte, fügen Sie den Gesang einer cooleren Mariah Carey hinzu und Sie bekommen eine ungefähre Idee, was Sie erwartet. "Das Stück wurde mit Ryan Tedder von One Republic geschrieben", sagt Leona, die wie immer gerne bereit ist, über ihre Musik zu sprechen. "Das ist eine Rockband, aber da sind auch Elemente von Prince drin, Ryan hat mit Timbaland gearbeitet, er hat viele Facetten. Es ist ein Liebeslied, aber man kann es auch für seinen festen Freund singen - oder einen guten Freund. Es geht darum, immer für den anderen da zu sein." Ryan Tedder aus Los Angeles gilt als einer der talentiertesten jungen Produzenten und hat auch schon mit Jennifer Lopez, Mary J Blige und Natasha Bedingfield gearbeitet. "Mein Album ist ehrlich und aufrichtig", sagt Leona abschließend. "Jeder, der mit mir gearbeitet hat, soll auf dieses Album stolz sein. Ich will mich lange in diesem Geschäft behaupten. Die Leute können ruhig überrascht sein. Ich habe mich selbst überrascht."
CD | |||
1 | Bleeding Love (Album Version) | 00:04:21 | |
2 | Whatever It Takes | 00:03:26 | |
3 | Homeless | 00:03:49 | |
4 | Better In Time | 00:03:54 | |
5 | Yesterday | 00:03:53 | |
6 | Take A Bow | 00:03:54 | |
7 | I Will Be | 00:03:58 | |
8 | Angel | 00:04:14 | |
9 | Here I Am | 00:04:50 | |
10 | I'm You | 00:03:47 | |
11 | The Best You Never Had | 00:03:41 | |
12 | The First Time Ever I Saw Your Face | 00:04:25 | |
13 | Footprints In The Sand | 00:04:07 |