Leyla McCallas neues Album "The Capitalist Blues" betrachtet die psychologischen und emotionalen Auswirkungen der Lebensumstände in einer kapitalistischen Gesellschaft, in der einzig das Geld regiert und arme Menschen sich selbst
überlassen sind. Die gegenwärtige gespaltene Gesellschaft der Vereinigten Staaten bot der Sängerin reichlich Anschauungsmaterial. Als "Capitalist Blues" lässt sich ein Gefühl der Gebrochenheit und des Ausgeliefertseins beschreiben, das - auch geschürt durch die Medien, vor allem den sogenannten sozialen - besonders am unteren Ende der Leistungs-Skala entsteht, eine Mischung aus mangelndem Selbstwertgefühl und Isoliertheit, bei der die Solidarität auf der Strecke
bleibt. Aber McCalla verharrt nicht in Pessimismus oder Zynismus, sondern ermutigt, der Versuchung zu widerstehen, diesem Blues zu erliegen. Musikalisch setzt sich Leyla McCalla, die ihre Karriere einst bei den Carolina Chocolate Drops begann, von den folkloristischen Klängen ihrer Vorgängeralben etwas ab, und bekennt sich stärker zum Jazz und Rhythm & Blues von New Orleans, wo die gebürtige New Yorkerin seit 2010 lebt. Auffällig ist, dass sie auf das Violoncello, das sie in ihrer bisherigen Laufbahn streichend, zupfend und schlagend effektvoll zum Einsatz brachte, erstmals komplett verzichtet: "Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich das Gefühl habe, dass Kunst zu machen, nicht daran gebunden ist, Cellistin zu sein."
überlassen sind. Die gegenwärtige gespaltene Gesellschaft der Vereinigten Staaten bot der Sängerin reichlich Anschauungsmaterial. Als "Capitalist Blues" lässt sich ein Gefühl der Gebrochenheit und des Ausgeliefertseins beschreiben, das - auch geschürt durch die Medien, vor allem den sogenannten sozialen - besonders am unteren Ende der Leistungs-Skala entsteht, eine Mischung aus mangelndem Selbstwertgefühl und Isoliertheit, bei der die Solidarität auf der Strecke
bleibt. Aber McCalla verharrt nicht in Pessimismus oder Zynismus, sondern ermutigt, der Versuchung zu widerstehen, diesem Blues zu erliegen. Musikalisch setzt sich Leyla McCalla, die ihre Karriere einst bei den Carolina Chocolate Drops begann, von den folkloristischen Klängen ihrer Vorgängeralben etwas ab, und bekennt sich stärker zum Jazz und Rhythm & Blues von New Orleans, wo die gebürtige New Yorkerin seit 2010 lebt. Auffällig ist, dass sie auf das Violoncello, das sie in ihrer bisherigen Laufbahn streichend, zupfend und schlagend effektvoll zum Einsatz brachte, erstmals komplett verzichtet: "Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich das Gefühl habe, dass Kunst zu machen, nicht daran gebunden ist, Cellistin zu sein."