Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 17. Oktober 2008
- Hersteller: 375 Media GmbH / Anti/Indigo,
- EAN: 8714092695229
- Artikelnr.: 24972320
- Herstellerkennzeichnung
- Epitaph Europe B.V.
- Antennestraat 6
- 1322AB Almere, NL
- www.epitaph.com
CD | |||
1 | Mexico city | ||
2 | Corrido por Buddy | ||
3 | Palmyra | ||
4 | You Painted Yourself In | ||
5 | Fox in its hole | ||
6 | Your Big Hands | ||
7 | Sweet loving man | ||
8 | Love Henry | ||
9 | The future | ||
10 | Enjoy yourself |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2008Gutes Weinen
Jolie Holland hat bereits drei Alben mit verwunschenen, zeitlos-intimen Bluesliedern eingesungen und ist dabei so tief in die Folk, Country und Jazz-Traditionen eingetaucht, dass Bob Dylan ihre Lieder einmal als "älter als die Bibel" bezeichnete. Nun hat die Sängerin und Komponistin aus San Francisco eine weitere uramerikanische Artikulationsform für sich entdeckt: Den Rock' n' Roll. Nicht dass sich die frühere Verträumtheit ganz aufgelöst hätte; aber nun mischt sich in den beinahe schüchtern wirkenden Vortrag ab und zu eine ganz neue Aggression: "Ich liebe Rock' n' Roll", sagt Holland, "aber es war für mich schwer, seinen Absichten zu trauen." Nun hat sie mit Produzent Shahzad Ismaily - er arbeitete schon mit Bonnie Prince Billy zusammen - und Gitarrist Marc Ribot ihr bisher komplexestes Werk eingespielt. Erst 2003 hatte sie ihr Debut "Catalpa" nur als Demo für Freunde und Fans produziert. Doch dann fand die rohe, ungeschliffene Liedersammlung das Ohr von Tom Waits, der sie umgehend unter seine Fittiche nahm und bei der Plattenfirma Anti verpflichtete. Auch "The Living And The Dead" überzeugt vor allem durch seine emotionsgeladene Atmosphärik. Holland hat ihre Texte überwiegend auf Reisen geschrieben, und tatsächlich wirken die zehn Songs wie die Vertonung eines Sam-Sheppard-Buches - geisterhafte Kurzgeschichten aus Motels, Asylen und Highways. Da beschreibt das treibende "Corrido Por Buddy" einen Freund, der so tief im Drogensumpf steckt, dass Holland ihn auf der Straße nicht erkennt; da betet "Palmyra" für die Traumatisierten dieser Erde; da wird die Geschichte eines verletzten Liebhabers mit einer Respektsbekundung vor den schicksalsgeplagten Bewohnern von New Orleans' 9th Ward verknüpft. Ja, der Rolling Stone hat immer noch recht: "Jolie Hollands Lieder fühlen sich besser an als ein gutes Weinen". jofi
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Jolie Holland hat bereits drei Alben mit verwunschenen, zeitlos-intimen Bluesliedern eingesungen und ist dabei so tief in die Folk, Country und Jazz-Traditionen eingetaucht, dass Bob Dylan ihre Lieder einmal als "älter als die Bibel" bezeichnete. Nun hat die Sängerin und Komponistin aus San Francisco eine weitere uramerikanische Artikulationsform für sich entdeckt: Den Rock' n' Roll. Nicht dass sich die frühere Verträumtheit ganz aufgelöst hätte; aber nun mischt sich in den beinahe schüchtern wirkenden Vortrag ab und zu eine ganz neue Aggression: "Ich liebe Rock' n' Roll", sagt Holland, "aber es war für mich schwer, seinen Absichten zu trauen." Nun hat sie mit Produzent Shahzad Ismaily - er arbeitete schon mit Bonnie Prince Billy zusammen - und Gitarrist Marc Ribot ihr bisher komplexestes Werk eingespielt. Erst 2003 hatte sie ihr Debut "Catalpa" nur als Demo für Freunde und Fans produziert. Doch dann fand die rohe, ungeschliffene Liedersammlung das Ohr von Tom Waits, der sie umgehend unter seine Fittiche nahm und bei der Plattenfirma Anti verpflichtete. Auch "The Living And The Dead" überzeugt vor allem durch seine emotionsgeladene Atmosphärik. Holland hat ihre Texte überwiegend auf Reisen geschrieben, und tatsächlich wirken die zehn Songs wie die Vertonung eines Sam-Sheppard-Buches - geisterhafte Kurzgeschichten aus Motels, Asylen und Highways. Da beschreibt das treibende "Corrido Por Buddy" einen Freund, der so tief im Drogensumpf steckt, dass Holland ihn auf der Straße nicht erkennt; da betet "Palmyra" für die Traumatisierten dieser Erde; da wird die Geschichte eines verletzten Liebhabers mit einer Respektsbekundung vor den schicksalsgeplagten Bewohnern von New Orleans' 9th Ward verknüpft. Ja, der Rolling Stone hat immer noch recht: "Jolie Hollands Lieder fühlen sich besser an als ein gutes Weinen". jofi
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main