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Sie ist die Königin des R&B-Soul und zählt zu den einflussreichsten und erfolgreichsten US-Künstlerinnen: Mary J. Blige. Im November präsentiert Mary ihr neues Album und zeigt der Welt einen Ort, der sie in den letzten Monaten musikalisch und persönlich begeistert, herausgefordert und bewegt hat. "The London Sessions" präsentiert Mary J. Blige gemeinsam mit den spannendsten britischen Newcomern, u.a. Sam Smith, Disclosure und Emeli Sandé.
Sie veredelte mit ihrem Feature bei "F For You" den Track des jungen britischen Duos Disclosure und stand kurz darauf mit Sam Smith für einen Remix des
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Produktbeschreibung
Sie ist die Königin des R&B-Soul und zählt zu den einflussreichsten und erfolgreichsten US-Künstlerinnen: Mary J. Blige. Im November präsentiert Mary ihr neues Album und zeigt der Welt einen Ort, der sie in den letzten Monaten musikalisch und persönlich begeistert, herausgefordert und bewegt hat. "The London Sessions" präsentiert Mary J. Blige gemeinsam mit den spannendsten britischen Newcomern, u.a. Sam Smith, Disclosure und Emeli Sandé.

Sie veredelte mit ihrem Feature bei "F For You" den Track des jungen britischen Duos Disclosure und stand kurz darauf mit Sam Smith für einen Remix des Rekordsongs "Stay With Me" im Studio. Die Sounds aus Großbritannien haben es Mary J. Blige sichtlich angetan. Die Königin des R&B-Soul, die mit über 40 Millionen verkauften Tonträgern und neun Grammy Awards zu den erfolgreichsten US-Künstlerinnen gehört, entschloss sich kurzerhand nach London zu gehen, um ihr dort neues Album aufzunehmen. Disclosure, Sam Smith, Emeli Sandé, Naughty Boy, Jimmy Napes, aber auch Produzenten-Größen wie Rodney "Darkchild" Jerkins sind dabei. Das Ergebnis heißt "The London Sessions" und wird am 28. November veröffentlicht.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Trackliste
CD
1Therapy00:03:27
2Doubt00:03:59
3Not Loving You00:03:27
4When You're Gone00:03:24
5Right Now00:03:52
6My Loving00:04:26
7Long Hard Look00:03:36
8Whole Damn Year00:04:12
9Nobody But You00:04:39
10Pick Me Up00:03:07
11Follow00:04:08
12Worth My Time00:03:28
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Schlecht für die Leber, schlecht für die Knochen
Erfolg hat auch Schattenseiten, ein Blatt wendet sich, ein Titel ist Programm: Mary J. Bliges ziemlich überraschendes neues Album

Das neue Album von Mary J. Blige wirft ein paar Fragen auf. Zunächst einmal diese: Braucht die Welt noch Hiphop-Soul, diese Musikrichtung, die Mary J. Blige einst berühmt gemacht hat und umgekehrt und die sich ziemlich exakt auf halber Strecke zwischen Gospel und Hiphop trifft?

Die Antwort, die das Album selbst darauf gibt, lautet: Es ist kompliziert. Blige, 43, hat es in London aufgenommen, und die vielen englischen Produzenten, mit denen sie dort arbeitete, haben alles in ihrer Macht Stehende getan, ihrer Musik den Hiphop-Anteil auszutreiben. House scheint das neue große Ding zu sein. So singt Mary J. Blige jetzt, zumindest auf vielen der neuen Songs, mit ihrer tieftraurigen, kirchenchorgeschulten New Yorker Soulstimme über House-Beats. Das mag für Mary J. Blige eine erstaunliche, vielleicht sogar mutige kreative Entwicklung sein, und es gibt auch mindestens einen Song, wo die Idee funktioniert ("Right Now"), aber meistens klingt es exakt so, als sänge Mary J. Blige jetzt House. Also eher seltsam.

Frage Nummer zwei: Braucht die Welt noch Alben? Oder hat sich das Konzept Album in Zeiten des Einzel-Downloads überlebt? Auf Alben finden sich ja zwangsläufig immer auch Stücke, die schwächer sind als die drei, vier richtig guten Songs. Auch diese Antwort gibt dieses Album mit nahezu jedem zweiten Stück darauf selbst.

Und Frage Nummer drei: Warum sind die Texte, die Plattenfirmen an Journalisten schicken, immer so geschrieben, als wären sie von einem Computerprogramm aus "Promo"-Versatzstücken nach dem Zufallsprinzip zusammengesetzt und, wenn überhaupt, dann nur an Adressaten gerichtet, die Post von Plattenfirmen sowieso ungeöffnet in den Papierkorb werfen? Oder, anders formuliert: Hat das neue Album von Mary J. Blige, "The London Sessions", einen solchen PR-Text verdient?

Rhetorische Frage. Kein Album der Welt verdient solche Texte. Der über Mary J. Blige erinnert an seiner komischsten Stelle an den Loriot-Sketch, in dem Evelyn Hamann die Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse einer 16-teiligen englischen Fernsehserie gibt. Zitat: "...so Blige über die Arbeit an ,The London Sessions', zu der sie neben Disclosure und Sam Smith auch Emeli Sandé, Naughty Boy, Jimmy Napes, Eg White und Sam Romans als Gäste begrüßen konnte, wobei der Produzent Rodney Jerkins als Executive Producer hinter den Reglern stand."

Aber es wird in diesem Text nicht nur floskelgetreu hinter Reglern gestanden, nein, es wird sich auch neu erfunden, gemeinsame Sache gemacht, unter Fittiche genommen, im Handumdrehen zum Superstar geworden, eine Diva geboren, eine Zusammenarbeit auf Eis gelegt, mit diversen Rap-Größen gemeinsame Sache gemacht. Jedoch: Der Erfolg hat auch Schattenseiten, eine Beziehung entpuppt sich als Reinfall, ein Blatt wendet sich, ein Titel ist Programm.

Beim nächsten Abschnitt möchte ich Sie bitten, die Quersumme zu bilden: "Insgesamt hat Mary J. Blige in den letzten 22 Jahren weit über 50 Millionen Alben verkauft. Ihr Album ,My Life' aus dem Jahr 1994 ging als eines der ,Top 100 Albums of All Time' (Time Magazine) bzw. der ,100 Essential Albums of the 20th Century' (Vibe) in die Geschichte ein und landete auf Platz #17 der vom US-Rolling Stone aufgestellten Liste der ,50 Essential Female Albums'. Die Sängerin, die für acht ihrer Alben gleich mehrfaches Platin gewann und bereits neun (!) Grammy-Awards in Empfang nehmen konnte (bei stolzen 31 Nominierungen!), wurde erst 2012 für einen Golden Globe Award nominiert."

Ich weiß auch nicht - entweder man findet als Plattenfirma die Künstlerin, die man unter Vertrag hat, so genial, dass man es nicht für nötig erachtet, das anhand von Zahlen beweisen zu müssen. Oder man findet bessere Zahlen.

Dabei gäbe es ja durchaus Interessantes über Mary J. Bliges neues Album zu sagen. Vor allem über die Texte, denen zu entnehmen ist, dass sie viel Zeit beim Therapeuten verbracht hat. Wenn sie zum Beispiel in, eben, "Therapy", einem fingerschnippenden, bluesigen Soulstück, todernst singend die lustige Frage stellt, warum sie eigentlich den Rest ihrer Tage unglücklich zubringen soll, warum den Rest dieses Jahres alleine - wenn sie doch in Therapie gehen kann, und zwar zweimal am Tag? Oder das herzzerbrechend traurige, mit wunderschön spärlich eingesetztem Harmoniegesang arrangierte "Whole Damn Year", das davon handelt, dass die letzten fünf Jahre schlecht waren ("schlecht für die Leber, schlecht für die Knochen") und dass es deswegen lange dauern wird, bis sie sich wieder jemandem öffnen können wird, wofür sie ihr angesungenes männliches Gegenüber um Verständnis bittet. ("See winter took most of my heart / And spring punched right in the stomach / Summer came looking for blood / And by autumn, I was left with nothing"). Oder "Worth My Time", das von den Kommunikationsproblemen handelt, die sich in einer Beziehung ergeben, wenn er jedes Mal weggeht, wenn sie reden möchte.

Diese drei Stücke sind übrigens alle ruhig und von House-Einflüssen komplett verschont, weshalb es leichter ist, auf den Gesang zu achten, und da Gesang nun mal Mary J. Bliges Stärke ist, passen sie auch richtig gut zu ihr. Und sie geben zumindest eine Teilantwort auf eine weitere Frage, und zwar eine der größten, bislang unbeantworteten unserer Zeit - nämlich ob Therapie überhaupt etwas bringt: Also für Hiphop-Soul unbedingt.

JOHANNA ADORJÁN

Mary J. Blige "The London Sessions", soeben bei Capitol (Universal) erschienen

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