Joseph Daley ist selbst ein Tieftöner, es bläst Baritonhorn, Euphonium, Posaune und Tuba, und der New Yorker kennt all die anderen Bläser der Bassinstrumente, hat mit ihnen gespielt, ist mit ihnen auf Tournee oder im Studio gewesen. Als er zu diesem ungewöhnlichen Projekt Earth Tones Ensemble rief, sind sie alle gekommen: Howard Johnson, Scott Robinson, Earl McIntyre, Bob Stewart, und sie blasen selten zu sehende und zu hörende Bassgiganten wie die Kontrabassklarinette, Kontrabasssaxophon und Sarrusophon, ein von dem Franzosen Pierre-Auguste Sarrus im 19. Jahrhundert entwickeltes Bassinstrument, das dem Saxophon verwandt ist. Allein das Aussehen dieser Riesen ist beeindruckend, ihr Sound nicht weniger, so dass Tuba, Euphonium und Bassposaune beinahe schon niedlich und klein wirken. Aber nicht nur die erste Garde der Tieftöner ist Joe Daley ins Studio gefolgt, auch die Namen der übrigen Musiker von Marty Ehrlich über Lou Soloff, Stanton Davis, Gary Valente und Vincent Chancey, um nur einige herauszugreifen, lesen sich wie ein "Who is Who" des US-Jazz. Eine wirklich illustre 25köpfige Bigband hat Joseph Daley für seine Kompositionen zusammengetrommelt, zu der noch weitere vier Gäste kommen. Überdies spielt der Komponist selber hier und da mit. Und so hat er ein fabelhafte Mannschaft zur Verfügung, von der er sagt: "Ich wollte Instrumentalstimmen, die einzigartig sind, aber eben auch von starker spiritueller Erhabenheit." Es sind durchweg Musiker die Daley bestens kennt, deren spezielle Spielweise und Technik ihm vertraut ist, so dass er ihnen seine Musik regelrecht auf den Leib schreiben konnte, und das hört man in jeder Note. Dabei hat Joe Daley zwar auch interessiert, dass es hervorragende Musiker sind, mehr noch aber "dass sie erstklassige Hörer sind", die den anderen zuhören, und daraus musikalische Schlussfolgerungen ziehen.