Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 2. April 2007
- Hersteller: in-akustik GmbH & Co. KG / Bear Family Records,
- EAN: 4000127167774
- Artikelnr.: 22581591
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- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
CD | |||
1 | Harland county | 00:03:27 | |
2 | I'm Gonna Make Her Love Me | 00:03:06 | |
3 | Changing Colors | 00:03:18 | |
4 | Dr. Handy's Dandy Candy | 00:02:34 | |
5 | Love On My Brain | 00:03:15 | |
6 | Long Road Ahead | 00:02:53 | |
7 | Under Construction | 00:01:42 | |
8 | Working My Way To L.A. | 00:02:44 | |
9 | Spoonful | 00:02:44 | |
10 | To Make My Life Beautiful | 00:02:57 | |
11 | Big Mouth USA | 00:03:11 | |
12 | 36 Inches High | 00:01:53 | |
13 | Sounds Of Our Time | 00:03:47 | |
14 | Chain Gang | 00:04:21 | |
15 | I Wonder What They'll Do With Today | 00:03:45 | |
16 | Go Through Sunday | 00:04:27 | |
17 | She Turns My Radio On | 00:03:20 | |
18 | Mixed Green | 00:03:26 | |
19 | Happy Songs Sell Records, Sad Songs Sell Beer | 00:02:53 | |
20 | It Takes Two (To Make One) | 00:02:07 | |
Weitere 5 Tracks anzeigen | |||
21 | Big Mouth USA | 00:02:32 | |
22 | Rising Sign | 00:03:40 | |
23 | Linda Comes Running | 00:02:23 | |
24 | Ramona | 00:02:29 | |
25 | Hanging From Your Lovin Tree | 00:02:57 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2007Harlan County
Jim Fords Soul-Klassiker in einer opulenten Neuausgabe
Man könnte den Mann einen Drifter nennen: einen, der sein Glück auf der Straße findet und genauso schnell wieder verliert. Als der bärtige, weiße Songwriter 1966 aus seiner Wahlheimat New Orleans in Richtung des hippie-begeisterten San Francisco aufbricht, trifft er auf dem Weg Pat und Lolly Vegas, zwei indianische Musiker, mit denen er den späteren P.-J.-Proby-Hit "Niki Hoeky" schreibt. Jim Ford entwickelt sich in der Folge zu einer Untergrund-Berühmtheit: Er zieht Marlon Brandos Kinder groß (mit dessen Ex-Frau er zusammenlebt), lässt sich in einer Playboy-Story mit nackten Frauen abbilden und feiert Kokain-Partys mit seinem Freund Sly Stone. Nick Lowe nennt ihn seinen größten Einfluss. Bobbie Gentry, Aretha Franklin, die Temptations und Bobby Womack - Ford schrieb für ihn das großartige "Harry Hippie" - singen seine Songs. Er selbst aber bleibt musikalisch im Hintergrund.
Bis er 1969 sein erstes und einziges Album einspielen darf: "Harlan County" - benannt nach dem gleichnamigen Geburtsort Fords in Kentucky - besticht durch funkigen Midtempo-Country, der die Nähe zum Rhythm 'n' Blues nie leugnet. Dr. John springt mit seinem New-Orleans-Piano ein. Und die großartige "Muscle Shoals"-Rhythmustruppe liefert den schweißgetränkten Groove. Country-Gitarren hin oder her: Jim Ford hatte als Weißer ein Soulalbum eingespielt, das sich mühelos mit Dan Penns "Nobody's Fool" oder des Kings eigenem "From Elvis in Memphis" messen konnte. Doch das Album verkaufte sich kaum, avancierte stattdessen in Sammlerkreisen zum teuer gehandelten Geheimtipp.
Und Jim Ford? Zog in einen Trailerpark in die Nähe von San Francisco - wo er wohl bis heute vergessen von der Popwelt Autos reparieren würde. Wenn nicht Bear Family das gesamte "Harlan County"-Album mit jeder Menge Singles, zehn unveröffentlichten Songs und ausführlichem Booklet zu einem wunderbaren Paket geschnürt hätte. Ein Soundtrack für Drifter - voller Fahrtwind, Aufbruchstimmung und manischer "On The Road"-Melancholie.
JONATHAN FISCHER.
Jim Ford, The Sounds Of Our Time. Bear Family Records 16777
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Jim Fords Soul-Klassiker in einer opulenten Neuausgabe
Man könnte den Mann einen Drifter nennen: einen, der sein Glück auf der Straße findet und genauso schnell wieder verliert. Als der bärtige, weiße Songwriter 1966 aus seiner Wahlheimat New Orleans in Richtung des hippie-begeisterten San Francisco aufbricht, trifft er auf dem Weg Pat und Lolly Vegas, zwei indianische Musiker, mit denen er den späteren P.-J.-Proby-Hit "Niki Hoeky" schreibt. Jim Ford entwickelt sich in der Folge zu einer Untergrund-Berühmtheit: Er zieht Marlon Brandos Kinder groß (mit dessen Ex-Frau er zusammenlebt), lässt sich in einer Playboy-Story mit nackten Frauen abbilden und feiert Kokain-Partys mit seinem Freund Sly Stone. Nick Lowe nennt ihn seinen größten Einfluss. Bobbie Gentry, Aretha Franklin, die Temptations und Bobby Womack - Ford schrieb für ihn das großartige "Harry Hippie" - singen seine Songs. Er selbst aber bleibt musikalisch im Hintergrund.
Bis er 1969 sein erstes und einziges Album einspielen darf: "Harlan County" - benannt nach dem gleichnamigen Geburtsort Fords in Kentucky - besticht durch funkigen Midtempo-Country, der die Nähe zum Rhythm 'n' Blues nie leugnet. Dr. John springt mit seinem New-Orleans-Piano ein. Und die großartige "Muscle Shoals"-Rhythmustruppe liefert den schweißgetränkten Groove. Country-Gitarren hin oder her: Jim Ford hatte als Weißer ein Soulalbum eingespielt, das sich mühelos mit Dan Penns "Nobody's Fool" oder des Kings eigenem "From Elvis in Memphis" messen konnte. Doch das Album verkaufte sich kaum, avancierte stattdessen in Sammlerkreisen zum teuer gehandelten Geheimtipp.
Und Jim Ford? Zog in einen Trailerpark in die Nähe von San Francisco - wo er wohl bis heute vergessen von der Popwelt Autos reparieren würde. Wenn nicht Bear Family das gesamte "Harlan County"-Album mit jeder Menge Singles, zehn unveröffentlichten Songs und ausführlichem Booklet zu einem wunderbaren Paket geschnürt hätte. Ein Soundtrack für Drifter - voller Fahrtwind, Aufbruchstimmung und manischer "On The Road"-Melancholie.
JONATHAN FISCHER.
Jim Ford, The Sounds Of Our Time. Bear Family Records 16777
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main