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Trackliste
CD
1Harland county00:03:27
2I'm Gonna Make Her Love Me00:03:06
3Changing Colors00:03:18
4Dr. Handy's Dandy Candy00:02:34
5Love On My Brain00:03:15
6Long Road Ahead00:02:53
7Under Construction00:01:42
8Working My Way To L.A.00:02:44
9Spoonful00:02:44
10To Make My Life Beautiful00:02:57
11Big Mouth USA00:03:11
1236 Inches High00:01:53
13Sounds Of Our Time00:03:47
14Chain Gang00:04:21
15I Wonder What They'll Do With Today00:03:45
16Go Through Sunday00:04:27
17She Turns My Radio On00:03:20
18Mixed Green00:03:26
19Happy Songs Sell Records, Sad Songs Sell Beer00:02:53
20It Takes Two (To Make One)00:02:07
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2007

Harlan County
Jim Fords Soul-Klassiker in einer opulenten Neuausgabe

Man könnte den Mann einen Drifter nennen: einen, der sein Glück auf der Straße findet und genauso schnell wieder verliert. Als der bärtige, weiße Songwriter 1966 aus seiner Wahlheimat New Orleans in Richtung des hippie-begeisterten San Francisco aufbricht, trifft er auf dem Weg Pat und Lolly Vegas, zwei indianische Musiker, mit denen er den späteren P.-J.-Proby-Hit "Niki Hoeky" schreibt. Jim Ford entwickelt sich in der Folge zu einer Untergrund-Berühmtheit: Er zieht Marlon Brandos Kinder groß (mit dessen Ex-Frau er zusammenlebt), lässt sich in einer Playboy-Story mit nackten Frauen abbilden und feiert Kokain-Partys mit seinem Freund Sly Stone. Nick Lowe nennt ihn seinen größten Einfluss. Bobbie Gentry, Aretha Franklin, die Temptations und Bobby Womack - Ford schrieb für ihn das großartige "Harry Hippie" - singen seine Songs. Er selbst aber bleibt musikalisch im Hintergrund.

Bis er 1969 sein erstes und einziges Album einspielen darf: "Harlan County" - benannt nach dem gleichnamigen Geburtsort Fords in Kentucky - besticht durch funkigen Midtempo-Country, der die Nähe zum Rhythm 'n' Blues nie leugnet. Dr. John springt mit seinem New-Orleans-Piano ein. Und die großartige "Muscle Shoals"-Rhythmustruppe liefert den schweißgetränkten Groove. Country-Gitarren hin oder her: Jim Ford hatte als Weißer ein Soulalbum eingespielt, das sich mühelos mit Dan Penns "Nobody's Fool" oder des Kings eigenem "From Elvis in Memphis" messen konnte. Doch das Album verkaufte sich kaum, avancierte stattdessen in Sammlerkreisen zum teuer gehandelten Geheimtipp.

Und Jim Ford? Zog in einen Trailerpark in die Nähe von San Francisco - wo er wohl bis heute vergessen von der Popwelt Autos reparieren würde. Wenn nicht Bear Family das gesamte "Harlan County"-Album mit jeder Menge Singles, zehn unveröffentlichten Songs und ausführlichem Booklet zu einem wunderbaren Paket geschnürt hätte. Ein Soundtrack für Drifter - voller Fahrtwind, Aufbruchstimmung und manischer "On The Road"-Melancholie.

JONATHAN FISCHER.

Jim Ford, The Sounds Of Our Time. Bear Family Records 16777

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