Eine Weltsprache ist Musik dann, wenn es gelingt, durch das Musizieren mit fremden Menschen einen Dialog in Gang zu bringen; den Kontakt für eine Freundschaft zu schaffen. (Yehudi Menuhin) Yehudi Menuhin war mehr als ein berühmter Geiger. Der Ausnahmekünstler, der bereits als Elfjähriger die Welt in seinen Bann zog, zum Prototyp des Wunderkindes geriet und bereits in jungen Jahren zur Legende wurde, hat als Instrumentalist, Dirigent, Pädagoge und Humanist gleichermaßen einen nachhaltigen Eindruck in der Welt hinterlassen. Sein unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen war ihm ebenso Lebensinhalt wie das Violinspiel. Sein tiefes Verständnis für Musik und seine Popularität stellte er auf eine Weise in den Dienst der Humanität, die ihn zu einer moralischen Instanz werden ließ. Glenn Gould hielt ihn gar für prädestiniert, jenen einzigartigen Platz einzunehmen, der seit dem Tode Albert Schweitzers verwaist ist. Auf diesen Aufnahmen, die 1956 und 1958 in London entstanden, widmete sich Menuhin zwei ebenso beliebten wie bedeutenden Werken des Genres: Felix Mendelssohns Violinkonzert e-Moll und dem ersten Violinkonzert von Max Bruch.