40 Jahre haben die Fans auf die Rückkehr der schwedischen Pop-Visionäre gewartet - jetzt ist es soweit: ABBA sind zurück - nach vier Jahrzehnten!
Mit "Voyage" präsentieren Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid ihr erstes neues Album seit "The Visitors" aus dem Jahr 1981.
Angekündigt in einem globalen Mega-Event am 02. September, erscheint das neue "Voyage"-Album am 05. November 2021.
Ab dem 27. Mai 2022 startet in London auch die dazugehörige "ABBA Voyage"-Liveshow, ein bahnbrechendes Performance-Spektakel mit digitalen Avatars von ABBA, das es in dieser Form noch nie zuvor gegeben hat. Als Vorgeschmack auf das womöglich größte Comeback der Musikgeschichte lieferten ABBA mit "I Still Have Faith In You" und "Don't Shut Me Down" bereits zwei Single-Vorboten ab.
Aufgenommen wurden die neuen Songs in Bennys eigenem Studio Riksmixningsverket in Stockholm. Seit ihrem Durchbruch mit "Waterloo" vor über 45 Jahren zählen ABBA zu den größten Bands der Musikgeschichte:
Bekannt für Welthits wie "Dancing Queen", "Mamma Mia", "Take A Chance On Me", "Knowing Me, Knowing You", "Money, Money, Money", "Super Trouper" und viele weitere, sollten sie mit vier ihrer letzten fünf Alben direkt Platz 1 in Deutschland erobern. Mit "Voyage" beginnt nun das nächste Kapitel dieser einzigartigen Reise...
Das nächste Kapitel beginnt jetzt: Das neue ABBA-Album "Voyage" erscheint am 05. November als CD, LP und Kassette.
Jetzt vorbestellen und eintauchen in die Fortsetzung der einzigartigen ABBA-Geschichte.
CD | |||
1 | I Still Have Faith In You | 00:05:11 | |
2 | When You Danced With Me | 00:02:50 | |
3 | Little Things | 00:03:08 | |
4 | Don't Shut Me Down | 00:03:59 | |
5 | Just A Notion | 00:03:32 | |
6 | I Can Be That Woman | 00:04:02 | |
7 | Keep An Eye On Dan | 00:04:05 | |
8 | Bumblebee | 00:03:57 | |
9 | No Doubt About It | 00:02:57 | |
10 | Ode To Freedom | 00:03:32 |
Frankfurter Allgemeine ZeitungEine Show ohne Samstagabend
Vierzig Jahre nach dem Ende von Abba erscheint eine neue Platte der Schweden. Mit perfekter Selbstimitation.
Abba sind zurück. Am Freitag ist das neue Studioalbum der vier Schweden erschienen, "Voyage" - vierzig Jahre nach dem letzten, "The Visitors" aus dem November 1981, das einen achtjährigen Marathon an Superhits ("Dancing Queen", "The Winner takes it all") und Superstress (Welttourneen, Trennungen) beendet hatte. Und weitere dreieinhalb, seit Björn Ulvaeus und Benny Andersson im April 2018 neue Songs mit Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad angekündigt hatten. Die dann aber einfach nicht kommen wollten. Bis jetzt. Zwei von den zehn neuen kannte man schon etwas länger, das getragen-vielsagende "I still have faith in you" beispielsweise, die anderen werden bis Weihnachten in Millionen Haushalten rund um die Welt laufen, und vielleicht auch noch danach.
"Voyage" wurde geschrieben und produziert von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, wie immer schon, und aufgenommen in Anderssons eigenem Stockholmer Studio. Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad singen gemeinsam, Lied um Lied, unterstützt von Streichorchester, Kinderchor und einem ebenso klassischen Popbandsound, aus dem Anderssons Klavier herausragt, auch wie immer. Und eigentlich kann man von so einem Comeback-Album nicht mehr verlangen, als noch einmal diese beiden unvergleichlichen Frauenstimmen zusammen zu hören, wie sie Harmonien singen, die sich aus allen populären Traditionen des 20. Jahrhunderts bedienen, Volkslieder wie Disco, Musical und Rock. Dieser fast schon rücksichtslose Wille zur Vermischung, man könnte auch sagen: Integration aller denkbaren Erfolgsrezepte hat die Songs von Andersson und Ulvaeus so einzigartig gemacht. Was Abba interessierte, war nie Hipness. Wenn sie neue Stile adaptierten, kamen sie damit immer etwas zu spät, es ging nicht um Gegenwärtigkeit, sondern um weltumspannende Harmonie. Deswegen wirkten die Attacken auf Abba als Kitsch immer verfehlt - die meist von mittelalten Popkritikern kamen, wobei es auch mittelalte Popkritiker wie Lester Bangs waren, die Abbas Genie schon damals erkannten und rühmten.
Trotzdem, "Voyage" wirkt, als würde man vierzig Minuten lang Echos zuhören. Als würde eine Musicalband täuschend echt kopierte Abba-Songs täuschend echt kopieren. Das passt zwar irgendwie zum Konzept; Abba hat dieses neue Album für eine Jubiläumsshow in London aufgenommen, bei der im Mai 2022 Avatare der vier auf der Bühne die alten Hits und diese neuen Songs interpretieren sollen: Imitation und Upcycling sind immer wichtige Geschäftszweige von Abba gewesen, sie haben ein Musical aus ihren Hits gemacht, "Mamma Mia!", und dann daraus einen Film, und aus diesem Film dann einen zweiten, der den ersten imitierte. Und wer sollte etwas dagegen haben, wenn Abba sich selbst so genau verstehen, dass sie jetzt mühelos zehn Songs aufnehmen, bei denen man nicht merken würde, wenn Abba sie unter den Katalog ihrer größten und kleinsten Hits streuen würde.
Wenn aber etwas heraussticht aus den neuen Songs, dann sind es die folkloristischen Elemente, die stärker geworden sind, aus der Volksmusik waren alle vier gekommen, bevor sie sich 1972 zu Abba zusammentaten. Darin steckt vielleicht der Wunsch auf Gemeinsamkeit und Zusammenschluss, weltweit. "Voyage" wirkt wie Musik für ein internationales Showformat, dem aber der Samstagabend verloren gegangen ist, und es passt ziemlich gut, dass Ulvaeus und Andersson jetzt auch bei der Rückkehr von "Wetten, dass..?" bei Thomas Gottschalk auf dem Sofa sitzen werden. Nach dieser Platte wird Abba keine weitere mehr aufnehmen, das steht fest. Sie treten auf "Voyage" ab - auch mit einer Hymne auf den Kampf gegen den Klimawandel, "Bumblebee". Es wird im Sinne Abbas sein, dass die Welt inzwischen einer anderen Schwedin zuhört, Greta Thunberg, wann immer die auf die Bühne geht.
TOBIAS RÜTHER.
"Voyage", bei Universal
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vierzig Jahre nach dem Ende von Abba erscheint eine neue Platte der Schweden. Mit perfekter Selbstimitation.
Abba sind zurück. Am Freitag ist das neue Studioalbum der vier Schweden erschienen, "Voyage" - vierzig Jahre nach dem letzten, "The Visitors" aus dem November 1981, das einen achtjährigen Marathon an Superhits ("Dancing Queen", "The Winner takes it all") und Superstress (Welttourneen, Trennungen) beendet hatte. Und weitere dreieinhalb, seit Björn Ulvaeus und Benny Andersson im April 2018 neue Songs mit Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad angekündigt hatten. Die dann aber einfach nicht kommen wollten. Bis jetzt. Zwei von den zehn neuen kannte man schon etwas länger, das getragen-vielsagende "I still have faith in you" beispielsweise, die anderen werden bis Weihnachten in Millionen Haushalten rund um die Welt laufen, und vielleicht auch noch danach.
"Voyage" wurde geschrieben und produziert von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, wie immer schon, und aufgenommen in Anderssons eigenem Stockholmer Studio. Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad singen gemeinsam, Lied um Lied, unterstützt von Streichorchester, Kinderchor und einem ebenso klassischen Popbandsound, aus dem Anderssons Klavier herausragt, auch wie immer. Und eigentlich kann man von so einem Comeback-Album nicht mehr verlangen, als noch einmal diese beiden unvergleichlichen Frauenstimmen zusammen zu hören, wie sie Harmonien singen, die sich aus allen populären Traditionen des 20. Jahrhunderts bedienen, Volkslieder wie Disco, Musical und Rock. Dieser fast schon rücksichtslose Wille zur Vermischung, man könnte auch sagen: Integration aller denkbaren Erfolgsrezepte hat die Songs von Andersson und Ulvaeus so einzigartig gemacht. Was Abba interessierte, war nie Hipness. Wenn sie neue Stile adaptierten, kamen sie damit immer etwas zu spät, es ging nicht um Gegenwärtigkeit, sondern um weltumspannende Harmonie. Deswegen wirkten die Attacken auf Abba als Kitsch immer verfehlt - die meist von mittelalten Popkritikern kamen, wobei es auch mittelalte Popkritiker wie Lester Bangs waren, die Abbas Genie schon damals erkannten und rühmten.
Trotzdem, "Voyage" wirkt, als würde man vierzig Minuten lang Echos zuhören. Als würde eine Musicalband täuschend echt kopierte Abba-Songs täuschend echt kopieren. Das passt zwar irgendwie zum Konzept; Abba hat dieses neue Album für eine Jubiläumsshow in London aufgenommen, bei der im Mai 2022 Avatare der vier auf der Bühne die alten Hits und diese neuen Songs interpretieren sollen: Imitation und Upcycling sind immer wichtige Geschäftszweige von Abba gewesen, sie haben ein Musical aus ihren Hits gemacht, "Mamma Mia!", und dann daraus einen Film, und aus diesem Film dann einen zweiten, der den ersten imitierte. Und wer sollte etwas dagegen haben, wenn Abba sich selbst so genau verstehen, dass sie jetzt mühelos zehn Songs aufnehmen, bei denen man nicht merken würde, wenn Abba sie unter den Katalog ihrer größten und kleinsten Hits streuen würde.
Wenn aber etwas heraussticht aus den neuen Songs, dann sind es die folkloristischen Elemente, die stärker geworden sind, aus der Volksmusik waren alle vier gekommen, bevor sie sich 1972 zu Abba zusammentaten. Darin steckt vielleicht der Wunsch auf Gemeinsamkeit und Zusammenschluss, weltweit. "Voyage" wirkt wie Musik für ein internationales Showformat, dem aber der Samstagabend verloren gegangen ist, und es passt ziemlich gut, dass Ulvaeus und Andersson jetzt auch bei der Rückkehr von "Wetten, dass..?" bei Thomas Gottschalk auf dem Sofa sitzen werden. Nach dieser Platte wird Abba keine weitere mehr aufnehmen, das steht fest. Sie treten auf "Voyage" ab - auch mit einer Hymne auf den Kampf gegen den Klimawandel, "Bumblebee". Es wird im Sinne Abbas sein, dass die Welt inzwischen einer anderen Schwedin zuhört, Greta Thunberg, wann immer die auf die Bühne geht.
TOBIAS RÜTHER.
"Voyage", bei Universal
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main