1940 flog die deutsche Luftwaffe einen verheerenden Bombenangriff auf Coventry, der die englische Stadt und ihre mittelalterliche Kathedrale St. Michaels nahezu dem Erdboden gleichmachte. Die Zerstörungen waren in der Tat so gewaltig, dass Propagandaminister Goebbels daraufhin den Begriff coventrieren für die vollständige Vernichtung einer Stadt aus der Luft prägte. 1958 erhielt Benjamin Britten den Auftrag, für die Einweihung der neuerbauten Kathedrale von Coventry ein großangelegtes Werk zu komponieren. 1962 erfolgte schließlich die Uraufführung seines War Requiem in der neuen Kathedrale. Der Komponist verband in diesem Werk die Teile der lateinischen Totenmesse mit Gedichten des im Ersten Weltkrieg gefallenen Dichters Wilfried Owen. Brittens War Requiem ist somit ein eindringliches Plädoyer gegen das sinnlose Morden des Krieges im Allgemeinen, der mit einem bewegenden Appell zur Versöhnung endet. Sein Rang als eines der bedeutendsten Meisterwerke des 20. Jahrhunderts wurde seinerzeit von allen Anwesenden sofort erkannt. Paul McCreesh legt hier eine herausragende Einspielung dieser immer wieder erschütternden Musik vor, die nicht zuletzt auch ein würdiger Beitrag zum Britten-Jahr 2013 ist und für sehr lange Zeit einen der vordersten Plätze in der Diskographie des Werkes einnehmen wird.