Um die Geschichte des Labels Trikont zu erzählen, muss man auch die Geschichte der Bundesrepublik erzählen. Denn die allererste Veröffentlichung von 1972 war eine hochbrisante: Unter dem Titel "Arbeitersache München - Wir befreien uns selbst" kamen Lieder heraus, die direkt der politischen Arbeit entsprangen. Italienische "Gastarbeiter", wie man sie damals nannte, hatten bei BMW in München einen Streik organisiert, doch weder Gewerkschaft noch Betriebsrat unterstützten sie. Unter dem Motto "Wir sind alle Fremdarbeiter", die bewusst die Terminologie des NS-Staats aufgriff, solidarisierte sich die multinationale Gruppe Arbeitersache. Das Repertoire an Protestliedern, das die Arbeiter aus ihren Heimatländern mitgebracht hatten, war Inspiration, um ähnlich wie Ton Steine Scherben in Berlin Protestlieder zu schreiben, die sich an aktueller Musik orientierten: Agitrock nannten die Scherben das. "Ans Fließband, ans Fließband, die Bosse ans Fließband gestellt", singt einer der Aktivisten. Und im Blues "Bei BMW wird gestreikt" heißt es: "Wir waren zwar wenige, doch den Geldsäcken haben wir, was sie so erwartet, mal gezeigt."
CD | |||
1 | Wechselschicht | 00:02:59 | |
2 | Wir sind alle Fremdarbeiter | 00:02:40 | |
3 | Bei BMW wird gestreikt | 00:03:59 | |
4 | Frauenlied | 00:02:37 | |
5 | La violenza | 00:03:00 | |
6 | Freizeitheimlied | 00:01:42 | |
7 | Akkord ist Mord | 00:02:58 | |
8 | Sabotage | 00:01:53 | |
9 | Das Lied von den Schweinen | 00:03:00 | |
10 | Gewerkschaftsschmäh | 00:02:00 | |
11 | Das Haus ist besetzt | 00:02:02 | |
12 | Georg von Rauch | 00:01:46 |