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Produktdetails
  • Anzahl: 2 Audio CDs
  • Erscheinungstermin: 5. April 2007
  • Hersteller: ALIVE AG / Major Reco,
  • EAN: 4260066470308
  • Artikelnr.: 22615712
Trackliste
CD 1
1High Rise00:04:54
2Destroy everything you touch00:04:36
3International Dateline00:04:17
4Soft Power00:05:19
5CMYK00:01:49
6AMTV00:03:26
7Sugar00:02:50
8Fighting in built up areas00:03:59
9The last one standing00:03:11
10Weekend00:03:57
11Beauty*200:04:23
12White Light Generator00:03:59
13All the way...00:04:10
CD 2
1High Rise (Club Mix)00:06:08
2Nothing To Hide00:03:51
3Weekend (James Iha Mix)00:04:00
4Citadel00:03:48
5Tender Talons00:03:28
6Last One Standing (Shipps & Tait Mix)00:03:46
7Soft Power (Ebon's Strong Weakness Mix)00:05:39
8International Dateline (Harmonium Session)00:04:18
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2007

Süßes Jenseits
Pop-Geisterstunde: "Ladytron" üben sich in sanfter Gewalt

Das Warten hat sich zumindest teilweise gelohnt: Das inzwischen dritte Album der Elektro-Pop-Band "Ladytron", das bereits vor zwei Jahren in ihrer englischen Heimat erschien, kommt nun in Deutschland mit einer kompletten CD zusätzlicher, teils hypnotisch-tanzbarer, teils nicht allzu origineller Remixe auf den Markt. Das stilsichere Liverpooler Quartett um Daniel Hunt bleibt auf "Witching Hour" so elegisch, elegant und synthetisch-kühl, wie es den Vorbildern aus den Achtzigern entspricht. Denn wer seine Band nach einem Song aus der Feder des Schwerenöters Bryan Ferry benennt, weiß von Coolness, dem eleganten Outfit im falschen Club und der Einsamkeit nach zu vielen kostspieligen Drinks trefflich zu berichten.

Was jedoch seit ihrem Hit "Playgirl" als Electroclash im Revival-Hype überschwänglich gefeiert wurde, plätschert jetzt oft allzu gefällig und samtig dahin. Obwohl die Einflüsse von Bands wie "Human League", "Kraftwerk" oder gar von Philipp Boa (als dieser noch Pia Lund ans Mikrofon ließ) in den charmanten Arrangements weiterhin unüberhörbar sind, wird die süße, selbstvergessene und oberflächliche Nichtigkeit, hinter der stets die Dunkelheit lauert, seltener vermittelt als auf den Vorgängeralben. Ein Song wie "Soft Power" erklärt das Tageslicht zwar weiterhin zum Feind, während in "Weekend" das Wochenende zum nicht enden wollenden fiebrigen Horrortrip wird, allein die Sängerinnen Helen Marnie und Mira Aroyo - die eine ein schottisches Model, die andere eine bulgarische Mikrobiologin - intonieren diese düsteren Klagen jedoch variationsarm und gleichförmig.

Man hätte sich wohl öfter die großspurige und doch so selbstmitleidige Unbedingtheit Ferrys aus dem namensgebenden Track zum Vorbild nehmen sollen: "Lady if you want to find a lover / Then you look no further / For I'm gonna be your only." Dann wären "Ladytron" sicher noch mehr derart jäh und nachhaltig ins Ohr gehende Stücke wie ihre aktuelle Single "Destroy Everything You Touch" gelungen.

ALEXANDER MÜLLER

Ladytron, Witching Hour. Major Records 13605 (Pias / Rough Trade)

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