Die sechssätzige Kantate BWV 164 wurde am 26. August 1725 erstmals in Leipzig aufgeführt. Der Text stammt von Bachs Weimarer Kantatendichter Salomon Franck und erschien bereits 1715 in dessen Sammlung "Evangelisches Andachts-Opffer". Bach orientiert sich hier an der Gestaltung jener Weimarer Kantaten, deren Texte dem Franck'schen Druck entnommen sind (BWV 132, 152, 161-163, 165): Die ersten fünf Sätze der kammermusikalisch eingerichteten Kantate werden von Gesangssolisten ausgeführt, lediglich der Schlusschoral ist dem Chor vorbehalten. Die zentralen Begriffe des Textes sind Barmherzigkeit, Erbarmen und wahre Christenliebe. Die zwei Arien für Tenor bzw. Alt sowie das Duett für Sopran und Bass verzichten auf ein Dacapo und wiederholen stattdessen den gesamten Text in gedrängter Form. Die Instrumente treten in der Regel nicht kontrastierend, sondern als Streichersatz (Satz 1, 4), duettierend (Satz 3) und als vollstimmiges (Satz 5) Unisono hinzu. Bemerkenswert sind in allen drei Sätzen die thematischen Verknüpfungen der instrumentalen Ritornellpartien mit den Vokalpartien, wodurch ein sehr geschlossener Eindruck entsteht.
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