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Rheinbergers Konzertouvertüren stehen ganz in der Tradition der spätestens in den 1820er Jahren sich etablierenden Gattung, deren Verbreitung durch die Erstarkung eines bürgerlichen Musiklebens ebenso begünstigt wird wie durch die Sinfonien Beethovens, die den Komponisten der folgenden Generation übermächtig erschienen, so dass sie sich kleineren Gattungen innerhalb der Orchestermusik zuwandten. Innerhalb der Gattung zeichnet sich schon bald die Unterscheidung zweier Typen der Ouvertüre ab. Der erste Typus ist die autonome Ouvertüre, deren Charakter sich aus ihrer Eröffnungsfunktion ergibt. In…mehr

Produktbeschreibung
Rheinbergers Konzertouvertüren stehen ganz in der Tradition der spätestens in den 1820er Jahren sich etablierenden Gattung, deren Verbreitung durch die Erstarkung eines bürgerlichen Musiklebens ebenso begünstigt wird wie durch die Sinfonien Beethovens, die den Komponisten der folgenden Generation übermächtig erschienen, so dass sie sich kleineren Gattungen innerhalb der Orchestermusik zuwandten. Innerhalb der Gattung zeichnet sich schon bald die Unterscheidung zweier Typen der Ouvertüre ab. Der erste Typus ist die autonome Ouvertüre, deren Charakter sich aus ihrer Eröffnungsfunktion ergibt. In dieser Linie ist letztlich auch Rheinbergers Akademische Ouvertüre op. 195 zu sehen. Im zweiten Typus, der Ouvertüre mit Sujet, fand die romantische Neigung, außermusikalische Inhalte in der Musik wiedergeben zu wollen, ein besonders geeignetes Objekt - war der Ouvertüre doch durch ihren Ursprung als Eröffnungsstück der Oper oder des Schauspiels der Bezug zu Inhalten des folgenden Werkes schon seit längerer Zeit vertraut. Diese Konzertouvertüre mit Sujet ist wiederum besonders mit den Werken Felix Mendelssohn Bartholdys verbunden. Mit seinen Werken setzt er die Maßstäbe, an denen sich die Komponisten seiner Zeit und die der nachfolgenden Generation orientieren und denen auch Rheinberger in seinen Konzertouvertüren op. 18 und op. 110 eng verbunden ist.
Autorenporträt
Der aus Vaduz in Liechtenstein stammende Josef Gabriel Rheinberger war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Größe von europäischem Rang: Gesucht als Kompositionslehrer und geschätzt als Komponist, war der Professor am Münchner Konservatorium und bayerische Hofkapellmeister prägend für eine Generation von Musikern. Trotz hoher musikalischer Qualitäten gerieten allerdings viele seiner Werke nach seinem Tod im Jahre 1901 in Vergessenheit. Im Bewusstsein blieb Rheinberger vor allem als Komponist von Orgelmusik und von geistlichen Werken, darunter sein berühmtes Abendlied Bleib bei uns op. 69,3. Heute jedoch erklingen zunehmend auch wieder die weniger bekannten Teile seines Werkes, wie die Kammermusik, die weltliche Chormusik oder die Klavier- und Orchestermusik - eine Entwicklung, die nicht zuletzt auf die Veröffentlichung seines Schaffens in den Bänden der Gesamtausgabe und zahlreichen Einzelausgaben des Carus-Verlags zurückzuführen ist.