Saul erstmals in der von Händel selbst dirigierten Fassung. Saul gehört zu den dramatischsten Oratorien Händels. Wie in kaum einem anderen Oratorium zeigt sich in seiner mitreißenden Dramatik die Nähe zur damaligen Oper. Die Partitur fordert das bis dahin farbigste Orchester bei Händel: Zusätzlich zum normalen Opernorchester kommen auch Posaunen, Harfe, Solo-Orgel, Carillon (Glockenspiel) sowie große Kesselpauken zum Einsatz. Der Chor fungiert erstmals als zentraler Bestandteil einer dramatischen Handlung, übernimmt aber auch kommentierende Funktionen wie in der griechischen Tragödie.Mit der vorliegenden Neuedition ist zum ersten Mal überhaupt Notenmaterial verfügbar, das gemäß der neueren Händel-Forschung die Dirigierpartitur, aus der Händel selbst seine Aufführungen leitete, als wichtigste Quelle berücksichtigt. Nur aus ihr ist zu erfahren, welche Arien, Chöre, Rezitative und Instrumentalstücke Händel letztlich, nach den zahlreichen Korrekturen im Autograph, für seine Aufführungen wählte und in welcher Abfolge sie musiziert wurden. Daraus ergeben sich neben vielen Neuerungen im Detail (z. B. autographe Anweisungen zum Gebrauch der Orgel) auch ungewohnte Reihenfolgen einzelner Stücke sowie Stellen mit deutlich geändertem Notentext.
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