Vergänglichkeit: Sie speert durch Kopf und Gedanken, sie hält uns zusammen, wenn wir in der Ratlosigkeit einander gegenüber stehen und schweigen, das mit Worten auf den Lippen.Schweigende Nächte im Abtausch von Stoß und Anstoß, aus dem Kleinformat wächst die Kathedrale unter dem gotisch gewinkelten Dach durch den verbliebenen Spalt in die endlose Höhe. Die Weite im Fundament ist irdisch begrenzt, denn im Glauben kommt es vielmehr auf die Höhe an. Was wir auch tauschen, es bleibt ohne Wert und Gewicht, noch weniger ist's, was wir mit unseren Händen geben, denn wir sind eng und verklemmt im Kopf und im Herzen, wenn es um das Große geht mit der Not und den Schmerzen. Vaters Stimme: Mein Sohn, ich rufe dich, denn mich verlangt es, dich zu hören. Wie geht es dir? Was macht das Leben? Ich frage dich, denn lange hab ich nichts von dir gehört. Hast du mich vergessen, vergessen, dass ich dein Vater bin, der wissen will, wie das Leben mit dem Sohn verfährt. Deine Mutter wird es dir gesagt haben, dass mit mir das Leben hart verfahren ist. Da war es mein Wunsch, dass der Tag und die Nacht euch den Frieden und die Ruhe gibt, die der Mensch braucht, um die Jahre durchzustehen, und die Menschlichkeit euch in ihrer Güte, Toleranz und Zufriedenheit trägt.Dr. Ferdinand bezweifelte, dass der junge Embryo diese Tortur überlebte und die Schwangerschaft ausgetragen würde, wenn die Mutter mit dem Leben davonkommt. Die fünfte Blutkonserve war bereits halbleer, als nach der letzten Revision der Bauchhöhle die große Mullkompresse aus der Milzloge entfernt und die Bauchwand schichtweise vernäht wurde. Es war eine Notoperation zur Rettung eines jungen Lebens, deren Ausgang zwischen Hoffnung und Zweifel stand. Junge Frau nach Amputation des rechten Armes wegen eines bösartigen Knochentumor: "Damals war der Tumor bösartig, jetzt ist es das Leben."