Software ist zu einem wichtigen Bestandteil unseres vielschichtigen Lebens geworden. Sie steuert komplizierte industrielle Anlagen, übernimmt finanzmathematische Berechnungen im Banken- und Versicherungsbereich, leistet unschätzbare Dienste auf medizinischem Gebiet, dem Telekommunikationssektor und im Verkehrswesen. Sie überwacht Umweltprobleme und ist ein unverzichtbares Hilfsmittel in der Wissenschaft und Forschung. Unsere Abhängigkeit von Software ist derart groß, dass ein weltweiter plötzlicher Ausfall aller Systeme unvorstellbare Folgen nach sich ziehen würde, deren Auswirkungen überhaupt nicht abschätzbar sind. Wenn aber Software eine derart exponierende Rolle in unserem Leben einnimmt, dann muss auch ihrer Qualität höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Statistiken großer Herstellerbetriebe und Organisationen zeigen jedoch, dass selbst in ausgetesteten Programmen immer noch ein bis drei Restfehler pro 1000 Zeilen Programmcode vorhanden sein können. Diese Restfehler stellen ein enormes Risikopotenzial dar, das unter Umständen immensen wirtschaftlichen Schaden verursachen und katastrophale Folgen für Menschen, Daten, Material und die Umwelt haben kann. Betrachten wir als Beispiel das Betriebssystem Windows 7, das aus ungefähr 50 Millionen Zeilen Quellcode besteht. Wenn wir nur einen Fehler pro 1000 Zeilen Quellcode annehmen, dann würde dieser Softwarekomplex selbst nach guter Austestung immer noch 50.000 Fehler beliebiger Schwere besitzen, die durch viele Updates nach und nach ausgebessert werden müssen. Dieses Risikopotenzial muss minimiert werden, indem alle Zielsetzungen und Maßnahmen des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung streng auf den Kunden mit seinen Anforderungen und Bedürfnissen ausgerichtet sind und durch umfassende konstruktive und analytische Maßnahmen zuverlässige und sichere Software hergestellt wird.