Die drei in diesem Heft vereinten Geschichten sind geeignet, die Jugend mit Dichtern der Gegenwart bekannt zu machen und sie an Gegenwartsliteratur heranzuführen.Werner Bergengruen: Die Zigeuner und das WieselBergengruen geht es in seiner Dichtung stets darum, das Unerklärliche, Unberechenbare dieser Welt zu ergründen. In dieser Erzählung, in der deutlich Bergengruens Kenntnis vom Volk und Aberglauben der Zigeuner zum Ausdruck kommt, wird das Wiesel "mit dem Zeichen" einem Zigeunermädchen zum Verhängnis, nachdem es es vorher fast an das Ziel seiner Wünsche gebracht hatte.Hans Bender: Ein Bär…mehr
Die drei in diesem Heft vereinten Geschichten sind geeignet, die Jugend mit Dichtern der Gegenwart bekannt zu machen und sie an Gegenwartsliteratur heranzuführen.Werner Bergengruen: Die Zigeuner und das WieselBergengruen geht es in seiner Dichtung stets darum, das Unerklärliche, Unberechenbare dieser Welt zu ergründen. In dieser Erzählung, in der deutlich Bergengruens Kenntnis vom Volk und Aberglauben der Zigeuner zum Ausdruck kommt, wird das Wiesel "mit dem Zeichen" einem Zigeunermädchen zum Verhängnis, nachdem es es vorher fast an das Ziel seiner Wünsche gebracht hatte.Hans Bender: Ein Bär wächst bis zum DachBender schildert in seiner schlichten, aber eindrucksvollen Erzählung, wie sich drei Jungen auf ein Abenteuer eingelassen haben, das sie nicht mehr bewältigen können. Liebe zum Tier und jungenhafter Übermut sind das Motiv dieser Geschichte, die deutlich die große Gefahr falsch verstandener Tierliebe zeigt. Auch in dieser Erzählung kommt Benders feiner Humor zum Ausdruck.Siegfried Lenz: Lotte soll nicht sterbenLenz lässt seine Erzählung in Masuren, seiner Heimat, spielen. Ein Junge unternimmt alles nur Mögliche, um das von ihm so sehr geliebte alte Pferd Lotte vorm Tode zu retten. Aber auch seine große Liebe zu dem Tier vermag das Pferd nicht vorm Tode zu bewahren. Die Erzählung zeigt das tiefe Verständnis, das der Dichter dem Jungen entgegenbringt, dem der Tod fremd und unheimlich ist.Im Nachwort bringt Alfred Carl Groeger von jedem der Dichter eine Lebensbeschreibung und Werkanalysen. Anmerkungen erleichtern das Verständnis.
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Autorenporträt
Hans Bender, 1919 in Mühlhausen, Kraichgau geboren, lebte seit 1959 in Köln. Nach der Kriegsgefangenschaft Fortsetzung des Studiums der Literatur- und Kunstgeschichte in Heidelberg. Herausgeber der Literaturzeitschriften "Konturen und Akzente" sowie zahlreicher Anthologien. Veröffentlichte Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, zwei Romane und Aufzeichnungen. Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Kulturpreis Köln 2000 sowie Ehrengabe 2006 der Deutschen Schillerstiftung von 1859, Weimar. Hans Bender verstarb 2015.
Siegfried Lenz, geboren 1926 in Lyck (Ostpreußen), begann nach dem Krieg in Hamburg das Studium der Literaturgeschichte, Anglistik und Philosophie. Danach wurde er Redakteur. Er zählt er zu den profiliertesten deutschen Autoren. Seit 1951 lebte Siegfried Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg. 1988 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2004 wurde ihm der Hannelore-Greve-Preis der Hamburger Autorenvereinigung verliehen, 2009 erhielt er den Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte und 2010 wurde Siegfried Lenz mit dem Nonino International Prize ausgezeichnet. 2011 schließlich verlieh man ihm die Ehrenbürgerwürde seiner polnischen Geburtsstadt. Siegried Lenz verstarb 2014.
Werner Bergengruen, geb. am 16. September 1892 in Riga, war nach dem Ersten Weltkrieg Journalist und begann ab 1923 zu veröffentlichen. 1936 trat er zum Katholizismus über, 1937 wurde er aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und lebte danach zurückgezogen in Bayern und Tirol, später in der Schweiz. Er starb am 4. September 1964 in Baden-Baden.
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