Stifters "Bergkristall" ist die Geschichte von Konrad und Sanna, den Kindern eines reichen Schusters aus Gschaid, die sich in der Christnacht auf dem Heimweg von den Grosseltern im dichten Schneetreiben auf den Gletscher nahe ihrem Heimatdorf verirren. Im ewigen Eis müssen sie eine ganze Nacht lang frieren, ehe sie von den fieberhaft suchenden Dorfbewohnern gefunden und gerettet werden. Diese Katastrophe bricht in die Enge des Gebirgstales als ein auf das Absolute hinweisendes Ereignis herein; die Kinder geraten genau am Heiligen Abend in die bedrohliche und gefährliche Zone des Gletschers, in…mehr
Stifters "Bergkristall" ist die Geschichte von Konrad und Sanna, den Kindern eines reichen Schusters aus Gschaid, die sich in der Christnacht auf dem Heimweg von den Grosseltern im dichten Schneetreiben auf den Gletscher nahe ihrem Heimatdorf verirren. Im ewigen Eis müssen sie eine ganze Nacht lang frieren, ehe sie von den fieberhaft suchenden Dorfbewohnern gefunden und gerettet werden. Diese Katastrophe bricht in die Enge des Gebirgstales als ein auf das Absolute hinweisendes Ereignis herein; die Kinder geraten genau am Heiligen Abend in die bedrohliche und gefährliche Zone des Gletschers, in die Zone des Todes, sie sind jedoch die ganze Zeit voller Zuversicht, dass sie den rechten Weg nach Hause finden werden. Und tatsächlich werden sie den Eltern und dem ganzen Dorf am Weihnachtstage wiedergeschenkt oder "neu geboren", was eine gewisse Parallelisierung zur Christgeburt nahelegt. Eine Erzählung, die uns über den tieferen Sinn des Weihnachtsfestes nachdenken lässt.
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Autorenporträt
Adalbert Stifter, geb. 1805 in Oberplan/Böhmerwald), war der Sohn eines Leinewebers und Flachshändlers. Nach der Gymnasiumszeit im Benediktinerstift Kremsmünster studierte er ab 1826 die Rechte in Wien, ohne aber eine Schlußprüfung zu absolvieren. In den 1830er Jahren bewarb er sich mehrmals erfolglos um Anstellungen als Lehrer und verdiente dann seinen Lebensunterhalt als Privatlehrer. Nachdem ihm 1840 die Veröffentlichung der Erzählungen 'Der Condor' und 'Feldblumen' erste Erfolge gebracht hatte, lebte er bis 1850 als freier Schriftsteller. Nach den Märzunruhen von 1848 in Wien zog sich Stifter nach Linz zurück, wurde zum Schulrat ernannt, 1853 von der "Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst und historischen Denkmale" zum Konservator für Oberösterreich bestellt. 1865 trat Stifter, wohl seit 1863 unheilbar erkrankt, durch lästige Verwaltungsarbeit und finanzielle Bedrängnis verbittert, in den Ruhestand. Nach einem Selbstmordversuch starb er 1868 in Linz.
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