In der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ein grundlegendes gegenseitiges Vertrauen von entscheidender Bedeutung. Eine pädagogische Beziehung baut auf einem solchen Vertrauen auf. Ohne eine tragfähige oder belastbare pädagogische Beziehung sind weder Erziehungs- noch Bildungsprozesse gestaltbar. Nun lebt jedoch jeder Mensch in seiner eigenen, von ihm konstruierten Wirklichkeit. Diese Konstruktionen beruhen auf Reizen unserer Sinnesorgane, die an unser Gehirn weitergeleitet werden. Das Gehirn als autopoietisches System bewertet und interpretiert dies; denn es hat sonst keinen direkten Zugang zur wirklichen Realität. Mein Gehirn speichert gewonnene Interpretationen als meine Erfahrungsinhalte zusammen mit jeweiligen Emotionen im Langzeitgedächtnis ab. Diese Erfahrungen werden bei Interaktionen mit anderen Menschen abgerufen, mit dem aktuell für mich erkennbaren Handeln sowie den situativen Kontexten verglichen und wirken dann handlungssteuernd. In diesem ersten Band stelle ich Ihnen Grundlagen und kurze, beispielhafte Ansätze vor, die für gelingende, nachhaltige pädagogische Beziehungen erforderlich sind.