Der Titel des 1928 erschienenen Schlüsselromans führt in die Irre: Das 25-jährige Jubiläum des Jahrgangs 1902 ist nicht Hauptthema, sondern lediglich Anlass zur Auseinandersetzung des Protagonisten Sebastian mit den Ausschweifungen seiner Schulzeit, zu denen das Schwänzen des Unterrichts, der Besuch von Nachtlokalen, übermäßiger Alkoholgenuss und spiritistische Séancen zählten. Parallel dazu verhört Sebastian als Untersuchungsrichter im Mordfall an einer Prostituierten einen Angeklagten, den er als seinen ehemaligen Mitschüler Franz Adler zu erkennen glaubt. Selbstanklagende Aufzeichnungen des Richters führen zurück in dessen Jugendzeit, als sein Aufstieg im Klassenverband und Freundeskreis den Abstieg Adlers auslöste, den er systematisch quälte und demütigte. Die Thematik der Jugendschuld ist dabei eng verbunden mit der Frage, ob ein Mensch einen anderen vernichten kann oder ob der Schuldige nicht sein Opfer, sondern vielmehr sich selbst zerstört.