Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre antifaschistische und pazifistische Sozialbewegungen deutlich das öffentliche Leben in der Bundesrepublik Deutschland mitbestimmten und das Anliegen dieser Bewegungen in weiten Teilen der Bevölkerung positiv aufgenommen wurde, zeigt sich heute, da die damals befürchteten Gefahren reale Gestalt angenommen haben - sei es in Form von Brandschätzen auf Häuser und Wohnungen ausländischer Mitbewohner, wohlverpackter antisemitischer Propaganda oder gestiefelter Aufmärsche von Neonazis und Skin-Heads in Straßenräumen und Fußballstadien - eine große und weitgehende Apathie und Hilflosigkeit gegenüber solchen Ausschreitungen. Die Teile der Jugend, die gegen diese Erscheinungen protestieren, fühlen sich intellektuell , moralisch und sozial allein gelassen.Mit dem folgenden Unterrichtsentwurf soll bewusst wertend Stellung bezogen werden, nämlich für einen aufklärerischen, an humanistischen Zielen orientierten Deutschunterricht, der nicht nur auf kognitive Wissensvermittlung abzielt, sondern auch die Gefühlswelt einbezieht, um zu einer abgerundeten sozialen, moralischen und ästhetischen Urteilsbildung zu gelangen.Dafür wurde exemplarisch der antifaschistische Roman von Stefan Heym "Der Fall Glasenapp", der 1942 erstmals unter dem Titel "Hostages" (deutsch: "Geiseln") in den USA erschien, dort zum Bestseller und auch verfilmt wurde, ausgesucht. (1)Der Roman soll im Unterricht ganzheitlich behandelt werden, d.h. er wird unter historischen, biografischen, literaturwissenschaftlich-stilistischen und zeitgenössisch-rezeptionswirksamen Aspekten untersucht und als Ausgangspunkt für Übungen zur schriftlichen Textinterpretation sowie zu eigener Textproduktion benutzt.
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