Die Jubiläumsausgabe zum 175. Geburtstag des Echtermeyers ist um 130 Seiten erweitert und punktet mitder Neuaufnahme von 40 Dichter/-innen und 80 Gedichten,einem erweiterten Spektrum von den Merseburger Zaubersprüchen (10. Jahrhundert) bis zu Bling, der Mustang von Ann Cotten (geb. 1982) sowie21 Faksimiles berühmter Dichterhandschriften und -typoskripte, u. a. von Goethe, Nietzsche und Nelly Sachs.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass die traditionsreiche Lyrik-Anthologie "Echtermeyer" in ihrer Ausgabe zum 175. Jubiläum die Kühnheit aufbringt, auch Gedichte noch nicht in den Kanon deutschsprachiger Gedichte aufgenommener Lyriker aufzunehmen, weiß Harald Hartung zu würdigen. Dafür zeigt er sich etwas irritiert von den fragwürdigen Auswahlkriterien, die die Herausgeber seiner Ansicht nach an den Tag legen. Denn Elisabeth K. Paefgen und Peter Geist haben in dieser auf den "Echtermeyer" von 2005 zurückgehenden Ausgabe manche Autoren entfernt, die der Rezensent gerne weiter den Schülern von heute vorgestellt sehen würde. Zudem findet er es - mit Hinweis auf den hier enthaltenen Schiller - inakzeptabel, dass Lyriker mit dem Argument, sie hätten vornehmlich in anderen Literaturgattungen brilliert, nicht in der Anthologie enthalten sind. Damit würden so wichtige Lyriker wie Grillparzer, Franz Werfel oder Ricarda Huch wegfallen, so der Rezensent sehr unzufrieden. Wichtig hätte es Hartung außerdem gefunden, dass Schülern auch ein paar grundsätzliche Bemerkungen zur Lyrik zu lesen bekommen hätten, die dieser Ausgabe mehr "Frische und Aktualität" hätten verleihen können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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