Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,7, Universität des Saarlandes (Fachrichtung Germanistik), Veranstaltung: Proseminar Lessing, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer parallel zur Niederschrift des Nathan-Dramas entstandenen Vorrede sagt Lessing selbst über Nathan der Weise: "Noch kenne ich keinen Ort in Deutschland, wo dieses Stück schon jetzt aufgeführt werden könnte. Aber Heil und Glück dem, wo es zuerst aufgeführt wird." Diese Aussage kann man nun zum einen auf die Frage nach der 'wahren' Religion beziehen, die im Stück mit der berühmten Ringparabel beantwortet wird.Zum anderen ist aber auch die Zusammenführung der Familie im Stück, deren Mitglieder nicht nur räumlich, sondern auch durch verschiedene Religionen, und damit auch unterschiedliche Traditionen und Erziehung, voneinander getrennt sind, mehr als fortschrittlich. Auch die Familienstrukturen, die Lessing im Stück zeigt, wie die auf Vernunft basierendeVater-Tochter-Beziehung zwischen Nathan und seiner Adoptivtochter Recha, sind für die Zeit der Aufklärung überaus modern.Grundlage für diese utopisch erscheinenden Entwicklungen im Stück ist Lessings "Humanitätsreligion, [bei der] [a]lle Schranken und Grenzen des sozialen und religiösen Lebens [...] als wesenslos" zurücktreten.Die folgende Arbeit untersucht zunächst für das dramatische Gedicht grundlegende Familienbilder: Die sogenannte Menschheitsfamilie, als welche das Schlusstableau häufig gedeutet wird, die Entwicklung der Familie zur Zeit der Aufklärung im Allgemeinen und kurz die Entwicklung der Familiendarstellung in Lessings Dramen.Anschließend werden die drei zunächst getrennten Familien in Nathan der Weise, also Nathans Familie, der Tempelherr und die Familie des Sultans, beschrieben und die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander betrachtet. In Kapitel 4 wird schließlich das tatsächliche Familienverhältnis und dessen Aufdeckung erläutert sowie die Folgen dieser Aufdeckung. Dabei soll jedoch nicht der Wandel vom Liebespaar Recha/Tempelherr zum Geschwisterpaar im Vordergrund stehen, welcher durchaus zu Recht als "nicht sehr überzeugend" und als "die schwächste Stelle dieses in seiner Botschaft so starken und überzeugenden Schauspiels" bezeichnet wird, sondern es wird zum einen das Gegensatzpaar Adoptivvater - leiblicher Vater betrachtet und es wird die Schlussszene, die Zusammenführung als Menschheitsfamilie, näher untersucht, insbesondere die Fragen, weshalb sich die Familie in dieser Form finden und vereinen muss und welche Position Nathan dabei einnimmt.
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