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Thematische Aspekte: Gefühle, Konfliktlösung, Macht und OhnmachtLiterarische Aspekte: Bilderbuch, Symbolik, SpannungKunstpädagogische Aspekte: Farbenlehre, Farbsymbolik, Bild-Text-Interdependenz»Sehen - Lesen - Lernen« bietet Bild- und Textanalysen, Vorschläge für den pädagogischen Einsatz von Bilderbüchern sowie einsatzfertige Kopiervorlagen. Für eine Pädagogik, die- literarisches Lernen anbahnt und vertieft,- Lesekompetenz fördert,- Lesemotivation steigert,- das Weltwissen erweitert und- die Identitätsentwicklung der Kinder unterstützt.Die Hefte sind auf die Bildungs- und Orientierungspläne…mehr

Produktbeschreibung
Thematische Aspekte: Gefühle, Konfliktlösung, Macht und OhnmachtLiterarische Aspekte: Bilderbuch, Symbolik, SpannungKunstpädagogische Aspekte: Farbenlehre, Farbsymbolik, Bild-Text-Interdependenz»Sehen - Lesen - Lernen« bietet Bild- und Textanalysen, Vorschläge für den pädagogischen Einsatz von Bilderbüchern sowie einsatzfertige Kopiervorlagen. Für eine Pädagogik, die- literarisches Lernen anbahnt und vertieft,- Lesekompetenz fördert,- Lesemotivation steigert,- das Weltwissen erweitert und- die Identitätsentwicklung der Kinder unterstützt.Die Hefte sind auf die Bildungs- und Orientierungspläne abgestimmt, von erfahrenen Pädagogen erarbeitet und in der Praxis erprobt.
Autorenporträt
Marc Böhmann, Dipl.-Päd., ist Lehrer an einer Gemeinschaftsschule und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem deutschdidaktischen Forschungskolleg der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen bei Beltz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.01.2014

In Farben schwelgen, am Wasser zu Hause

Die Autorin und Illustratorin Jutta Bauer setzt die Reihe der "Sonntagsgeschichten" fort. Ihr bekannter Buchtitel "Königin der Farben" trifft auf sie selbst zu.

VON SYLVIA SCHWAB

"Die Königin der Farben" heißt eines der bekanntesten Bilderbücher von Jutta Bauer. Es erzählt von der Königin Malwida, der Herrscherin über alle Farben. Sie kann das sanfte Blau, das wilde Rot und das warme Gelb herbeizitieren und wieder wegschicken. Sie ist die Chefin und kann ihnen befehlen, bis es eines Tages zum schlimmen Streit kommt. Da muss Malwida einsehen, dass sie ohne ihre leuchtenden Diener einsam bleiben und nie mehr Königin sein wird. Wie die Geschichte weitergeht, wird hier nicht verraten. Nur so viel: Kaum ein modernes Bilderbuch zeigt in so einfachen und zugleich intensiven Bildern, wie wunderbar Farben wirken und wie zauberhaft sie leuchten. Wie sie uns beleben, erfreuen, begeistern und glücklich machen.

Eine "Königin der Farben" ist die Illustratorin und Autorin Jutta Bauer selbst. Aber keine autoritäre, sondern eine sehr dankbare. Weil sie so leben kann, wie sie es sich wünscht - malend, schreibend, illustrierend. Das ist noch immer ihr Traum. Geboren wurde Jutta Bauer im Jahr 1955, und es war, wie sie sagt, eine "zwittrige" Familie, in der sie aufwuchs. Ihr Vater stammte aus gutbürgerlichen Verhältnissen, ihre Mutter kam von einem Bauernhof. Ihr Vater las Rilke, ihre Mutter machte Knödel. Und noch heute kann man beides in ihren Büchern entdecken: intellektuellen Anspruch und Bodenständigkeit. Nicht nur in der "Königin der Farben".

Die kleine Jutta war eine Leseratte, aber schon ganz früh zeigte sich, was sie besonders gut kann: zeichnen und malen. Wobei Jutta Bauer heute ganz bescheiden der Ansicht ist, jedes Kind könne malen, so wie jedes Kind singen könne. Sie selbst habe nur das Glück gehabt, dass man ihr Talent früh erkannt und gefördert habe. Immer wenn ihr langweilig war, kritzelte, zeichnete und strichelte sie als Kind vor sich hin, erfand Geschichten und erzählte sie in Bildern. Dass sie überhaupt nicht rechnen konnte und darum irgendwann vom Gymnasium flog, war dann gar kein so großes Problem. Jutta Bauer studierte Illustration in Hamburg und machte das, was ihr am meisten Freude machte, zu ihrem Beruf.

Knapp zwanzig eigene Kinderbücher hat sie geschrieben und gemalt, außerdem etwa dreißig weitere Bücher illustriert. Texte sehr bekannter Kinderbuchautoren wie Christine Nöstlinger, Klaus Kordon, Peter Härtling oder Kirsten Boie. Zweimal hat Jutta Bauer den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen, außerdem im Jahr 2010 den Hans Christian Andersen Preis, den wichtigsten internationalen Preis für Kinderbuchautoren und -illustratoren. Trotzdem ist sie ein bescheidener und unkomplizierter Mensch geblieben. Fröhlich und selbstbewusst guckt sie einen an, redet und lacht viel und laut, kann kaum stillsitzen und ist permanent damit beschäftigt, irgendwelche künstlerischen oder sozialen Initiativen zu gründen. Jutta Bauer sprüht vor Ideen, Engagement und guter Laune - als "Dampfdrucktopf" bezeichnet sie sich selbst. Wann und wie sie dabei auch noch ihre erfolgreichen Bücher macht, kann man sich gar nicht so recht vorstellen.

"Schreimutter" heißt eines von Jutta Bauers schönsten Büchern. Es erzählt eine Geschichte, die viele Kinder und Mütter so oder ähnlich schon erlebt haben: Eines Tages schreit die Mutter den kleinen Pinguin so laut an vor Wut, dass der vor Schreck auseinanderfliegt. Seine Einzelteile sind über die ganze Welt verstreut. Mühsam sucht er sie. Doch am Schluss ist alles wieder gut, ein Zauberwort rettet den Kleinen: Seine Mutter sagt "Entschuldigung".

Jutta Bauer lebt und arbeitet in Hamburg. Sie hat eine große, helle Wohnung mit einer Glasfront zum Wasser. Am oder sogar im Wasser liegt auch ihr kleines Ferienhaus in der Nähe von Schwerin. Denn das Wasser ist ihr Lieblings-Element, auch in ihren Bildern und Büchern taucht es immer wieder auf.

Jutta Bauers jüngstes Buch heißt "Der Bote des Königs". Es erzählt vom Lieblingsboten eines Königs, der eine wichtige Papierrolle ins Nachbarreich bringen soll. Aber auf seinem Weg wird der Bote immer wieder aufgehalten: zu viele bitten ihn um Rat und Hilfe. Was soll er tun? Bei ihrer Lesung in Frankfurt wird Jutta Bauer Kindern zwischen fünf und sieben Jahren zeigen und erzählen, wie diese Geschichte weitergeht.

Was sie sich wünscht: möglichst lange ihre geliebte Arbeit machen zu können. Und irgendwann in Geborgenheit und mit lieben Menschen alt werden zu dürfen. Was sie gerne tut: im Urlaub in die Berge fahren - der schönen Ausblicke wegen. Auch wenn man von dort nicht das Meer sehen kann. Außerdem kocht Jutta Bauer gerne. Nur rechnen mag sie noch immer nicht.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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