Ein deutsches Mädchen erzählt die besondere Lebensgeschichte von Heidi. Ihr Vater ist überzeugter Rechter. Heidi wächst in einer Parallelwelt auf. Ihre Ferien verbringt sie in rechten Feriencamps der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ), zu Hause wird von Ostpreußen statt von Polen gesprochen, und es wird die erste Strophe der Nationalhymne gesungen. Nur in der Schule prallen beide Lebenswelten aufeinander und zwingen Heidi dazu, eine Art Doppelleben zu führen.
Bis zu ihrem 18. Geburtstag kennt Heidi nur Nazis, wiederholt deren Parolen, ohne sie zu hinterfragen. Sie akzeptiert die Gewalt gegenüber Andersdenkenden und ist selbst in Gewaltverbrechen verwickelt.
Erst durch Irritationen und Krisen in der Pubertät und Jugendzeit, einen persönlichen Schicksalsschlag und nicht zuletzt die NSU-Prozesse beginnt Heidi, Umfeld und Ideologie zu hinterfragen. Sie findet mühevoll den Ausstieg aus der rechten Szene, der viel Mut erfordert.
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Bis zu ihrem 18. Geburtstag kennt Heidi nur Nazis, wiederholt deren Parolen, ohne sie zu hinterfragen. Sie akzeptiert die Gewalt gegenüber Andersdenkenden und ist selbst in Gewaltverbrechen verwickelt.
Erst durch Irritationen und Krisen in der Pubertät und Jugendzeit, einen persönlichen Schicksalsschlag und nicht zuletzt die NSU-Prozesse beginnt Heidi, Umfeld und Ideologie zu hinterfragen. Sie findet mühevoll den Ausstieg aus der rechten Szene, der viel Mut erfordert.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.2017Heidrun und ihre Familienbande
Eine Jugend mitten im stramm rechten Milieu des Münchner Speckgürtels: Heidi Benneckenstein schildert den Alltag von Neonazis und wie ihr der Ausstieg aus der Szene gelang.
Der Feind war bunt. Das lernte Heidi Benneckenstein spätestens beim Kofferpacken fürs Zeltlager. Weiße Bluse, blauer Rock, Schal und Handschuhe nur in "gedeckten Farben", so lautete die Kleiderordnung für Fahnenappelle im Morgengrauen und Gewaltmärsche durchs Unterholz. Organisiert wurden diese Lager von rechtsnationalen Nachwuchsschmieden wie der seit 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend". Im Alter von fünf Jahren musste Heidi Benneckenstein, 1992 geboren und von ihren Eltern mit dem Namen "Heidrun" bedacht, das erste Mal alleine mit ihrer Schwester in ein solches Ferienlager, mit acht Jahren war sie das erste Mal in einem Zeltlager im Ausland. Es ging nach Polen, oder wie ihr Vater sagte, nach Ostpreußen.
Wenn Schulfreunde in den Ferien im Sand buddelten, stellte die blondbezopfte Heidi im Zeltlager die Hermannschlacht nach und sägte die Deutschlandkarte in den Grenzen von 1937 aus Sperrholz aus. Ihr Heranwachsen in einem stramm rechten Milieu im Münchner Umland schildert Heidi Benneckenstein in ihrem Buch "Ein deutsches Mädchen". Der Weg nach rechts war programmiert in einem Elternhaus, in dem die "Preußische Allgemeine Zeitung" auf dem Frühstückstisch lag und Besinnungsliteratur über Nationalsozialisten im Fernsehzimmer. Hineingeboren in diesen Reihenhaus-Revisionismus, der nichts mit dumpfen Skinheads gemein hatte, aber nicht weniger menschenfeindliches Potential aufweist, ist es umso bemerkenswerter, dass sie im Alter von neunzehn Jahren den Weg hinaus fand.
Dabei hätte nicht viel gefehlt,und die Autorin wäre endgültig in der rechten Szene geblieben. In einer Mischung aus Sarkasmus und Schaudern schildert die Autorin die Treffen mit NPD-Kameraden in einem Gasthaus, das so schlecht lief, dass der Wirt "dankbar war, wenn wenigstens ein paar Nazis bei ihm hockten"; den gemütlichen Lagerfeuerabend in Jena mit Ralf Wohlleben, einem der Mitangeklagten im NSU-Prozess, der auf sie wirkte, als habe er "nicht mehr alle Tassen im Schrank", da er wie irre Holz in das Feuer geworfen habe; das Begräbnis eines Neonazis in Passau, bei dem die Autorin zusammen mit anderen Neonazis auf einen Fotografen einprügelte.
Dass sie heute noch auf Bildern im Internet als Fahnenträgerin bei dem Begräbnis zu sehen sei, erfülle sie mit Scham, schreibt die Autorin, die ihr Buch auch als persönlichen Verarbeitungsprozess verstanden wissen will. Dieser Prozess erklärt vermutlich manche Widersprüche in ihren Schilderungen, die ihre Glaubwürdigkeit jedoch kaum schmälern. So hebt sie zwar immer wieder hervor, weder "Krawall und Mobilmachung", sondern nur "Revolution", die Auflehnung gegen ein als korrumpiert empfundenes Gesellschaftssystem gewollt zu haben.
Gleichzeitig prägten jedoch Pöbeleien gegen "Linke" in Fußgängerzonen und auf Konzerten ihren Alltag. Und sie wusste auch, dass manche Kameraden "gelegentlich im Wald mit Sprengstoff experimentierten". Die Prahlereien mit Waffen habe sie allerdings für Aufschneiderei, den propagierten Fremdenhass für übertrieben gehalten. In der Nähe der Großstadt aufgewachsen, empfand sie dunkelhäutige Menschen oder orientalische Imbisse weder als fremd noch als feindlich - "anders als für arbeitslose Skinheads aus Sachsen." Spätestens hier drängt sich der Vergleich zu den Mitgliedern des NSU auf, die die Autorin zwar nie kennengelernt hat, denen sie jedoch durch ihre Besuche im Szenetreffpunkt "Braunes Haus" in Jena "gefährlich nahe" kam.
Anders als Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt war Heidi Benneckenstein ein Abgleiten in die Radikalität durchaus in die Wiege gelegt. Dass sie den Absprung schließlich schaffte, ist vermutlich auch ihrer Mutter zu verdanken, die die rechte Weltanschauung wohl teilte, der Härte des Vaters jedoch Zugewandtheit und Milde an die Seite stellte.
Gerade am Beispiel ihrer völkisch gesinnten Verwandtschaft (ihre Großmutter machte sie immer auf Menschen aufmerksam, die "jüdisch" aussahen) zeigt Benneckenstein, wie dieses Gedankengut oft knapp unter der Wahrnehmungsgrenze gut gedeihen kann. Das Bedrohliche ihres Umfelds wird umso deutlicher, da sie eben nicht aus einem "deprimierenden Dorf in Sachsen" kommt, sondern aus dem Speckgürtel von München. Der Vater ist auch nicht arbeitslos, sondern als Betriebsinspektor ein "angesehener Beamter und Mitglied im Schützenverein", der Marschmusik und Bob Marley hörte und in Ostdeutschland ein Feriendorf betreibt, das laut Autorin Mitglieder der lokalen rechten Szene gerne als Treffpunkt nutzen.
Unter den gleichgesinnten Freunden ihrer Eltern, die ihren Kindern ebenso nordische Vornamen gaben, sei alles vertreten gewesen: Akademiker, Öko-Bauern, Weltverbesserer aus "sektiererischen" Verbänden. Dass sie ihre Erfahrungen reflektiert, Verästelungen innerhalb der Szene auslotet, eigene Deutungen liefert oder sich die der Fachliteratur zu eigen macht, hebt das Buch weit über die reine Milieubeschreibung heraus. Die Männer der Szene beschreibt sie als weinerliche Angeber "voller Selbstmitleid", die Frauen als unterschätzt in ihrer Einflussnahme: In einschlägigen Verbänden organisiert, eigneten sich diese Frauen weiche Themen wie Bildung als Vehikel für ihre Ideologie an und vermittelten diese nett und adrett - "ideal für Infostände". So unterwanderten sie die demokratische Alltagskultur der Fußballvereine und Dorffeste und wirkten als "Bindeglied der Szene" zur bürgerlichen Welt.
Ihren Ausstieg schildert die Autorin nicht als Erweckungserlebnis, sondern als ein langwieriges Freistrampeln aus den braunen Strukturen, die jahrelang Weltanschauung, Alltag und Playlist prägten und aus denen Freunde und ihr Ehemann hervorgingen. Die Trägheit, aus dem Leben mehr zu machen, als in verwahrlosten Wohnungen mit einer Kiste Bier und ein paar Kameraden den Abgesang auf das Abendland zu grölen, beschreibt sie in einem Brief an ihren damals in Haft sitzenden Freund und späteren Ehemann, einen Liedermacher aus der rechten Szene: "Meine Hauptnahrung sind Schokolade und Cola, passend dazu schlafe ich oder glotze Fernsehen!"
Letztlich sind es ein Schicksalsschlag, Gewaltexzesse und der unbedingte Wille, es zusammen mit ihrem Freund zu schaffen, die den Wandel von "Heidrun" zu "Heidi" ermöglichen. Bis heute sondiert sie beim Einsteigen in die U-Bahn, ob von ehemaligen Szenekumpanen Vergeltung droht. Der Schritt heraus ist eine enorme Willensanstrengung - und eine Gefahr für Leib und Leben. Heute lebt Heidi Benneckenstein mit ihrem Mann und Kind in Bayern und arbeitet als Erzieherin. Sie hat 2012 zusammen mit ihrem Mann die "Bayerische Aussteigerhilfe" gegründet, in Kooperation mit der Aussteigerorganisation "Exit".
So lange habe sie Einblicke in diese rechtsextreme Welt gehabt, "ich kann nicht so tun, als ginge sie mich nichts an". Diese Welt, warnt sie, werde immer heterogener: "Es gibt Nazis, die rappen, Nazis, die auf Techno-Raves gehen, Nazis, die Graffiti sprühen." Dass man sich in der Szene verlieren kann, "ohne dass Eltern, Lehrer oder Mitschüler etwas mitbekommen", auch davon handelt dieses Buch.
KARIN TRUSCHEIT
Heidi Benneckenstein: "Ein deutsches Mädchen". Mein Leben in einer
Neo-Nazi Familie.
Klett-Cotta Verlag,
Stuttgart 2017.
252 S., br., 16,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Jugend mitten im stramm rechten Milieu des Münchner Speckgürtels: Heidi Benneckenstein schildert den Alltag von Neonazis und wie ihr der Ausstieg aus der Szene gelang.
Der Feind war bunt. Das lernte Heidi Benneckenstein spätestens beim Kofferpacken fürs Zeltlager. Weiße Bluse, blauer Rock, Schal und Handschuhe nur in "gedeckten Farben", so lautete die Kleiderordnung für Fahnenappelle im Morgengrauen und Gewaltmärsche durchs Unterholz. Organisiert wurden diese Lager von rechtsnationalen Nachwuchsschmieden wie der seit 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend". Im Alter von fünf Jahren musste Heidi Benneckenstein, 1992 geboren und von ihren Eltern mit dem Namen "Heidrun" bedacht, das erste Mal alleine mit ihrer Schwester in ein solches Ferienlager, mit acht Jahren war sie das erste Mal in einem Zeltlager im Ausland. Es ging nach Polen, oder wie ihr Vater sagte, nach Ostpreußen.
Wenn Schulfreunde in den Ferien im Sand buddelten, stellte die blondbezopfte Heidi im Zeltlager die Hermannschlacht nach und sägte die Deutschlandkarte in den Grenzen von 1937 aus Sperrholz aus. Ihr Heranwachsen in einem stramm rechten Milieu im Münchner Umland schildert Heidi Benneckenstein in ihrem Buch "Ein deutsches Mädchen". Der Weg nach rechts war programmiert in einem Elternhaus, in dem die "Preußische Allgemeine Zeitung" auf dem Frühstückstisch lag und Besinnungsliteratur über Nationalsozialisten im Fernsehzimmer. Hineingeboren in diesen Reihenhaus-Revisionismus, der nichts mit dumpfen Skinheads gemein hatte, aber nicht weniger menschenfeindliches Potential aufweist, ist es umso bemerkenswerter, dass sie im Alter von neunzehn Jahren den Weg hinaus fand.
Dabei hätte nicht viel gefehlt,und die Autorin wäre endgültig in der rechten Szene geblieben. In einer Mischung aus Sarkasmus und Schaudern schildert die Autorin die Treffen mit NPD-Kameraden in einem Gasthaus, das so schlecht lief, dass der Wirt "dankbar war, wenn wenigstens ein paar Nazis bei ihm hockten"; den gemütlichen Lagerfeuerabend in Jena mit Ralf Wohlleben, einem der Mitangeklagten im NSU-Prozess, der auf sie wirkte, als habe er "nicht mehr alle Tassen im Schrank", da er wie irre Holz in das Feuer geworfen habe; das Begräbnis eines Neonazis in Passau, bei dem die Autorin zusammen mit anderen Neonazis auf einen Fotografen einprügelte.
Dass sie heute noch auf Bildern im Internet als Fahnenträgerin bei dem Begräbnis zu sehen sei, erfülle sie mit Scham, schreibt die Autorin, die ihr Buch auch als persönlichen Verarbeitungsprozess verstanden wissen will. Dieser Prozess erklärt vermutlich manche Widersprüche in ihren Schilderungen, die ihre Glaubwürdigkeit jedoch kaum schmälern. So hebt sie zwar immer wieder hervor, weder "Krawall und Mobilmachung", sondern nur "Revolution", die Auflehnung gegen ein als korrumpiert empfundenes Gesellschaftssystem gewollt zu haben.
Gleichzeitig prägten jedoch Pöbeleien gegen "Linke" in Fußgängerzonen und auf Konzerten ihren Alltag. Und sie wusste auch, dass manche Kameraden "gelegentlich im Wald mit Sprengstoff experimentierten". Die Prahlereien mit Waffen habe sie allerdings für Aufschneiderei, den propagierten Fremdenhass für übertrieben gehalten. In der Nähe der Großstadt aufgewachsen, empfand sie dunkelhäutige Menschen oder orientalische Imbisse weder als fremd noch als feindlich - "anders als für arbeitslose Skinheads aus Sachsen." Spätestens hier drängt sich der Vergleich zu den Mitgliedern des NSU auf, die die Autorin zwar nie kennengelernt hat, denen sie jedoch durch ihre Besuche im Szenetreffpunkt "Braunes Haus" in Jena "gefährlich nahe" kam.
Anders als Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt war Heidi Benneckenstein ein Abgleiten in die Radikalität durchaus in die Wiege gelegt. Dass sie den Absprung schließlich schaffte, ist vermutlich auch ihrer Mutter zu verdanken, die die rechte Weltanschauung wohl teilte, der Härte des Vaters jedoch Zugewandtheit und Milde an die Seite stellte.
Gerade am Beispiel ihrer völkisch gesinnten Verwandtschaft (ihre Großmutter machte sie immer auf Menschen aufmerksam, die "jüdisch" aussahen) zeigt Benneckenstein, wie dieses Gedankengut oft knapp unter der Wahrnehmungsgrenze gut gedeihen kann. Das Bedrohliche ihres Umfelds wird umso deutlicher, da sie eben nicht aus einem "deprimierenden Dorf in Sachsen" kommt, sondern aus dem Speckgürtel von München. Der Vater ist auch nicht arbeitslos, sondern als Betriebsinspektor ein "angesehener Beamter und Mitglied im Schützenverein", der Marschmusik und Bob Marley hörte und in Ostdeutschland ein Feriendorf betreibt, das laut Autorin Mitglieder der lokalen rechten Szene gerne als Treffpunkt nutzen.
Unter den gleichgesinnten Freunden ihrer Eltern, die ihren Kindern ebenso nordische Vornamen gaben, sei alles vertreten gewesen: Akademiker, Öko-Bauern, Weltverbesserer aus "sektiererischen" Verbänden. Dass sie ihre Erfahrungen reflektiert, Verästelungen innerhalb der Szene auslotet, eigene Deutungen liefert oder sich die der Fachliteratur zu eigen macht, hebt das Buch weit über die reine Milieubeschreibung heraus. Die Männer der Szene beschreibt sie als weinerliche Angeber "voller Selbstmitleid", die Frauen als unterschätzt in ihrer Einflussnahme: In einschlägigen Verbänden organisiert, eigneten sich diese Frauen weiche Themen wie Bildung als Vehikel für ihre Ideologie an und vermittelten diese nett und adrett - "ideal für Infostände". So unterwanderten sie die demokratische Alltagskultur der Fußballvereine und Dorffeste und wirkten als "Bindeglied der Szene" zur bürgerlichen Welt.
Ihren Ausstieg schildert die Autorin nicht als Erweckungserlebnis, sondern als ein langwieriges Freistrampeln aus den braunen Strukturen, die jahrelang Weltanschauung, Alltag und Playlist prägten und aus denen Freunde und ihr Ehemann hervorgingen. Die Trägheit, aus dem Leben mehr zu machen, als in verwahrlosten Wohnungen mit einer Kiste Bier und ein paar Kameraden den Abgesang auf das Abendland zu grölen, beschreibt sie in einem Brief an ihren damals in Haft sitzenden Freund und späteren Ehemann, einen Liedermacher aus der rechten Szene: "Meine Hauptnahrung sind Schokolade und Cola, passend dazu schlafe ich oder glotze Fernsehen!"
Letztlich sind es ein Schicksalsschlag, Gewaltexzesse und der unbedingte Wille, es zusammen mit ihrem Freund zu schaffen, die den Wandel von "Heidrun" zu "Heidi" ermöglichen. Bis heute sondiert sie beim Einsteigen in die U-Bahn, ob von ehemaligen Szenekumpanen Vergeltung droht. Der Schritt heraus ist eine enorme Willensanstrengung - und eine Gefahr für Leib und Leben. Heute lebt Heidi Benneckenstein mit ihrem Mann und Kind in Bayern und arbeitet als Erzieherin. Sie hat 2012 zusammen mit ihrem Mann die "Bayerische Aussteigerhilfe" gegründet, in Kooperation mit der Aussteigerorganisation "Exit".
So lange habe sie Einblicke in diese rechtsextreme Welt gehabt, "ich kann nicht so tun, als ginge sie mich nichts an". Diese Welt, warnt sie, werde immer heterogener: "Es gibt Nazis, die rappen, Nazis, die auf Techno-Raves gehen, Nazis, die Graffiti sprühen." Dass man sich in der Szene verlieren kann, "ohne dass Eltern, Lehrer oder Mitschüler etwas mitbekommen", auch davon handelt dieses Buch.
KARIN TRUSCHEIT
Heidi Benneckenstein: "Ein deutsches Mädchen". Mein Leben in einer
Neo-Nazi Familie.
Klett-Cotta Verlag,
Stuttgart 2017.
252 S., br., 16,95 [Euro].
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